Grüner Tee gegen Entzündungen

Die positiven Wirkungen des grünen Tees sind bekannt: Er wirkt anregend und ist dabei bekömmlicher als der fermentierte schwarze Tee. Nachwuchswissenschaftler stellten auf der DACED (Deutsche Arbeitsgemeinschaft chronisch entzündliche Darmerkrankungen) in Mainz jetzt eine Studie vor, die die entzündungshemmenden Eigenschaften von grünem Tee bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa belegt.

Die wertvolle Substanz heißt Epigallo-Catechin-Gallat (EGCG). Sie ist ein sekundärer Pflanzenstoff und kommt vermehrt im grünen Tee vor. Angereichert mit einem Bestandteil des Pfeffers, dem Piperin, wirkt EGCG noch effektiver.

Biologin Dr. Sabine Westphal von der Universität Münster untersuchte mit einer Gruppe Medizinstudenten die heilende Wirkung des grünen Tees bei rund 100 Mäusen über einen Zeitraum von 1,5 Jahren. Dafür induzierten die Wissenschaftler bei den Mäusen eine Darmentzündung und behandelten diese mit EGCG. „Die Ergebnisse waren erstaunlich“, resümiert die 41-jährige Biologin: Studie auf der DACED vorgestellt

1. EGCG reduzierte die entzündungsfördernden Stoffe im Körper.
2. Die Sauerstoffradikale wurden abgefangen.
3. Schützende Proteine wurden aktiviert.

„EGCG ist sicherlich nicht das alleinige Heilmittel, fest steht aber, dass grüner Tee die Remission verlängern und die Schübe mildern kann“, bilanziert Dr. Sabine Westphal. Um eine entzündungshemmende Wirkung zu erzielen, sollten Patienten drei Mal täglich je zwei Tassen grünen Tee trinken. Wichtig dabei: Der Tee darf nicht kochend aufgegossen werden, das Wasser sollte 5 Minuten abkühlen. Dann erst aufgießen, drei Minuten (anregend) oder fünf Minuten (weniger anregend) ziehen lassen. Die Teeblätter können für einen zweiten und sogar dritten Aufguss genutzt werden. Wer den „Heugeschmack“ des grünen Tees nicht mag, kann ihn mit Pfefferminztee mischen.

 

Kompetenznetz Darmerkrankungen, Newsletter Februar 2008
http://www.kompetenznetz-ced.de/newsletter.html?file=tl_files/Downloads/PDF/Archiv/Newsletter/newsle

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