ENDOGREET Studie – Ein potentieller nicht-hormoneller Therapieansatz für Endometriose

 Endometriose, eine chronische und oft schmerzhafte Erkrankung, betrifft etwa 10 % der Frauen im gebärfähigen Alter, was weltweit rund 190 Millionen Menschen entspricht. Diese Erkrankung präsentiert nicht nur schwere körperliche Symptome wie lähmende Beckenschmerzen, starke Menstruationsblutungen und Beschwerden beim Geschlechtsverkehr, sondern stellt auch erhebliche reproduktive Herausforderungen dar, einschließlich Unfruchtbarkeit. Ihr Einfluss erstreckt sich über die physische Gesundheit hinaus und beeinträchtigt emotionale, soziale und wirtschaftliche Lebensaspekte, was zu einer verminderten Lebensqualität und steigenden Gesundheitskosten führt.

Darüber hinaus bleibt Endometriose oft unerkannt oder wird spät diagnostiziert aufgrund ihrer komplexen und vielfältigen Symptomatik, was zu anhaltendem Leiden und Behandlungsherausforderungen beiträgt. Die Pathogenese der Krankheit umfasst das Wachstum von Endometrium, ähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter, was zu Entzündungen, Narbengewebebildung und Verwachsungen führt. Dieses abnorme Gewebewachstum wird durch hormonelle Veränderungen stimuliert und kann verschiedene Organe im Beckenbereich beeinflussen.

Die weitreichenden Auswirkungen der Endometriose erfordern einen vielschichtigen Behandlungs- und Managementansatz. Aktuelle medizinische Eingriffe konzentrieren sich oft auf die Symptomkontrolle und umfassen pharmakologische Behandlungen, Hormontherapien und chirurgische Optionen, die jeweils unterschiedliche Wirksamkeitsgrade und potenzielle Nebenwirkungen haben. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit, alternative und ergänzende Behandlungsstrategien zu erforschen.

In diesem Kontext gewinnt die potenzielle Rolle natürlicher Heilmittel, insbesondere von Grüntee-Extrakt, an Aufmerksamkeit. Grüner Tee, bekannt für seine entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften, hat in vorläufigen Studien im Zusammenhang mit Endometriose Versprechen gezeigt. In diesem Artikel werden wir tiefer in die Komplexitäten der Endometriose eintauchen, traditionelle und aufkommende Behandlungsansätze diskutieren und hauptsächlich die vielversprechende Rolle von Grüntee-Extrakt in diesem Bereich hervorheben, wie es durch Tigogreens innovative ENDOGREET-Studie exemplifiziert wird.

 Einblicke in das Wesen der Endometriose

 Endometriose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die durch das Wachstum von gewebeähnlichem Gewebe außerhalb der Gebärmutter gekennzeichnet ist. Dieses abnorme Gewebewachstum führt zu erheblichen Schmerzen, die sich oft als intensive Menstruationskrämpfe und chronische Beckenschmerzen manifestieren und eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit sind.

Die Prävalenz der Erkrankung ist besonders hoch bei Frauen, die mit Unfruchtbarkeit zu kämpfen haben, was ihre Bedeutung im Bereich der reproduktiven Gesundheit unterstreicht. Die Komplexität der Endometriose, gepaart mit ihren vielfältigen und oft belastenden Symptomen, stellt erhebliche Herausforderungen für ein effektives Management dar. Sie beeinflußt nicht nur die körperliche Gesundheit von Betroffenen, sondern hat auch tiefgreifende soziale, sexuelle und psychologische Auswirkungen, die die allgemeine Lebensqualität stark beeinträchtigen.

 Konventionelle Behandlungen für Endometriose 

Aktuelle medizinische Eingriffe umfassen Schmerzlinderung, Hormontherapie und Chirurgie. Die Schmerzbehandlung umfasst häufig nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAR), während hormonelle Behandlungen darauf abzielen, das Wachstum des endometrialen Gewebes zu verlangsamen. Zu den chirurgischen Optionen gehören konservative Eingriffe zur Erhaltung der Fruchtbarkeit bis hin zu radikaleren Ansätzen wie der Hysterektomie. Diese Behandlungen können jedoch unterschiedliche Erfolgsraten und erhebliche Nebenwirkungen aufweisen, was die Notwendigkeit der Erforschung alternativer Therapien betont.

Erforschung natürlicher Heilmittel für Endometriose

Bei der Suche nach effektiven Behandlungsmethoden für Endometriose gewinnen natürliche Heilmittel aufgrund der Begrenzungen und Nebenwirkungen konventioneller medizinischer Behandlungen an Aufmerksamkeit. Grüner Tee, ein Grundnahrungsmittel im Bereich der natürlichen Gesundheit, gewinnt an Bedeutung in der Behandlung von Endometriose. Sein Hauptkatechin, EGCG, zeigt Eigenschaften wie Anti-Angiogenese und Anti-Proliferation, die bei der Behandlung von Endometriose entscheidend sind. Das therapeutische Potenzial von Grüntee-Extrakt bei der Reduzierung von Entzündungen, oxidativem Stress und Zellproliferation im Zusammenhang mit Endometriose kennzeichnet es als einen subtilen, aber starken Wettbewerber unter den natürlichen Heilmitteln.

Darüber hinaus wurden traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur seit Jahrhunderten eingesetzt, um verschiedene gynäkologische Probleme, einschließlich Endometriose, zu behandeln. Jüngste Studien deuten darauf hin, das diese Praktiken bei der Reduzierung von Schmerzen und der Verbesserung der Lebensqualität bei Endometriose-Patientinnen helfen könnten.

Laufende Forschungen und klinische Studien, wie die ENDOGREET-Studie, die sich auf Grüntee-Extrakt konzentriert, sind wesentlich, um die Wirksamkeit dieser natürlichen Therapien im Kontext der Endometriose zu validieren.

Tigovit ®, ein Grüntee Extrakt, zur Behandlung von Endometriose-assoziierten Schmerzen:  eine randomisierte, Doppel-blind-, Placebo-kontrollierte Studie

tigovit Grüntee-Kapseln

Die ENDOGREET-Studie stellt einen bedeutenden Schritt in der wissenschaftlichen Erforschung von Grüntee-Extrakt zur Behandlung von Symptomen im Zusammenhang mit Endometriose dar. Diese streng strukturierte Studie, die randomisiert, doppelblind und Placebo kontrolliert ist, konzentriert sich darauf, die Wirksamkeit von Grüntee bei der Behandlung von Endometriose-bezogenen Symptomen zu bestimmen. Sie umfasst Frauen im Alter von 18-51 Jahren, entweder mit einer bestätigten Diagnose oder dem Verdacht auf Endometriose, die Menstruations- oder chronische Beckenschmerzen erfahren. Grüntee-Extrakt ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das bereits in vorläufigen Studien an kultivierten Endometriosezellen vielversprechende Wirkungen gezeigt hat.

Der Zweck dieser klinischen Studie ist es, die Wirksamkeit von Tigovit® zur Linderung von Symptomen im Zusammenhang mit Endometriose-assoziierten Schmerzen (einschließlich Schmerzen während der Menstruation sowie nicht-menstruale Unterbauchschmerzen) zu bewerten. Tigovit® Grüntee-Extrakt (Kapseln), ein Produkt von Tigogreen GmbH, enthält hochwertiges EGCG, den aktiven Bestandteil in Grüntee.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend ist es entscheidend, während wir auf die Ergebnisse der ENDOGREET-Studie warten, das Potenzial natürlicher Heilmittel wie Grüntee bei der Behandlung von Endometriose zu erkennen. Die Reise hin zu effektiven Behandlungen geht weiter, wobei Tigovit® möglicherweise den Weg für innovative, natürliche Lösungen ebnet.

 

Quellen:

  1. World Health Organization (WHO): „Endometriosis“​​.
  2. A systematic review on the prevalence of endometriosis in women​​.
  3. New England Journal of Medicine (NEJM): „Endometriosis“​​.
  4. British Medical Journal (BMJ): „Pathophysiology, diagnosis, and management of endometriosis“​​.
  5. Mayo Clinic: „Endometriosis – Diagnosis and treatment“​​.
  6. PubMed: „Therapeutic effects of green tea on endometriosis“​​.
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Das Polyphenol Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) aus grünem Tee verringert altersbedingten Muskelschwund und Sarkopenie

Das Altern ist ein allmählicher, kontinuierlicher, unaufhaltsamer Prozess natürlicher Veränderungen, der im frühen Erwachsenenalter beginnt. Wir können das Altern auf verschiedene Weisen betrachten:

  • Das chronologische Alter  bezieht sich lediglich auf das Alter einer Person in Jahren.
  • Das biologische Alter bezieht sich auf Veränderungen im Körper, die üblicherweise mit dem Altern einhergehen.
  • Das psychologische Alter basiert darauf, wie sich Menschen verhalten und fühlen. Zum Beispiel wird ein 80-Jähriger, der arbeitet, plant und an vielen Aktivitäten teilnimmt, als psychologisch jünger angesehen.

Obwohl Menschen unterschiedlich altern, sind die Veränderungen zu erwarten und im Allgemeinen unvermeidlich. Da diese Veränderungen bei einigen Menschen früher als bei anderen auftreten, sind manche Menschen biologisch bereits mit 65 alt, andere erst ein Jahrzehnt oder später. Die auffälligsten Unterschiede im scheinbaren Alter unter Menschen ähnlichen chronologischen Alters werden jedoch durch Lebensstil, Gewohnheiten und subtile Auswirkungen von Krankheiten verursacht, eher als durch Unterschiede im eigentlichen Altern.

Ziele des gesunden Alterns: Selbstständigkeit und Lebensqualität im Fokus

Die Herausforderung für die Zukunft besteht nicht einfach darin, das menschliche Leben um jeden Preis oder mit allen Mitteln zu verlängern, sondern Selbstständigkeit und Lebensqualität zu erweitern. Gesundes Altern bezieht sich auf eine Verzögerung oder Reduzierung der unerwünschten Auswirkungen des Alterns. Die Ziele des gesunden Alterns sind die Aufrechterhaltung von körperlicher und geistiger Gesundheit, die Vermeidung von Störungen und das aktive und unabhängige Bleiben. Bewegung und muskuloskelettale Gesundheit sind ein wichtiger Teil der Selbstständigkeit. Der Verlust von Muskelmasse und -funktion im Alter, auch bekannt als Sarkopenie, betrifft Individuen ab etwa dem 4. Jahrzehnt des menschlichen Lebens. Die Prävalenz der Sarkopenie liegt laut der Europäischen Arbeitsgruppe für Sarkopenie bei 4,6–14,5 % bei Männern und 6,7–14,4 % bei Frauen im Alter von 70–84 Jahren (1).

Sarkopenie: Risiken, Ursachen und der Schutz durch diätetische Polyphenole

Sarkopenie ist häufig nicht nur mit körperlicher Behinderung und eingeschränkter Mobilität verbunden, sondern auch mit einem erhöhten Risiko für viele altersbedingte Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselstörungen (2). Die Muskelmasse wird durch das dynamische Gleichgewicht zwischen Muskelproteinsynthese und Muskelproteinabbau reguliert. Muskelschwund, gekennzeichnet durch Massenverlust und Funktionsabnahme der Muskeln, ist auf eine Zunahme des Muskelproteinabbaus und eine verringerte Proteinsynthese zurückzuführen. Diätetische Polyphenole bilden eine der zahlreichsten und am weitesten verbreiteten Gruppen natürlicher Produkte im Pflanzenreich. Die verfügbare Literatur deutet darauf hin, dass bioaktive Polyphenole, bekannt für ihre Wirkungen auf degenerative und chronische Krankheiten, auch Schutz gegen Skelettmuskelschäden bieten können aufgrund ihrer potenziellen antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften.

EGCG aus grünem Tee: Ein vielversprechender Ansatz gegen Sarkopenie

Es gibt eine Familie sekundärer Metaboliten, bekannt als Catechine. Sie kommen in einer Reihe von Lebensmitteln und Pflanzen vor, wie grünem Tee und Kakao. Ein bedeutender Anteil (≥50 %) der Catechine in grünen Teeblättern liegt in Form von Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) vor. Die möglichen positiven Effekte von EGCG auf Sarkopenie haben in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit erhalten, und es gab viele klinische Studien am Menschen über die antisarkopenischen Eigenschaften von grünem Tee-Extrakt, der EGCG enthält. Viele biologische Aktivitäten wurden für EGCG in Zelllinien, Nagetiermodellen und Menschen nachgewiesen, was darauf hindeutet, dass es potenziell nützlich ist, um Sarkopenie zu verhindern oder zu behandeln. Eine randomisierte kontrollierte Studie mit älteren Frauen mit Sarkopenie zeigte, dass Bewegung und eine 3-monatige Catechin-Supplementierung die körperliche Funktion (übliche Gehgeschwindigkeit) und die Beinmuskelmasse signifikant verbesserten (3). Ein Ergebnis aus einer randomisierten Kontrollstudie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass eine tägliche Supplementierung mit Tee-Catechinen und essentiellen Aminosäuren über 3 Monate die Körperzusammensetzung, die körperliche Funktion und die Muskelmasse bei älteren Frauen mit sarkopenischer Adipositas verbesserte (4).

Nahrungsergänzung im Kampf gegen Sarkopenie: Tee-Catechine und essentielle Aminosäuren im Fokus

Eine der klinischen Studien bewertete die Wirksamkeit eines 24-wöchigen Ernährungsprogramms, das die Einnahme von essentiellen Aminosäuren und Tee-Catechinen nach dem Widerstandstraining beinhaltete, um die Skelettmuskelmasse, die körperliche Leistungsfähigkeit und die Lebensqualität gesunder älterer Menschen zu steigern. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, die nur Übungen durchführte, Übungen plus eine 24-wöchige tägliche Supplementierung mit Tee-Catechinen (540 mg) und essentiellen Aminosäuren den Skelettmuskelmassenindex und die körperliche Lebensqualität erhöhten. Zusätzlich zeigte die Studie, dass der akute Konsum von grünem Tee-Extrakt (mit etwa 500 mg EGCG) möglicherweise den Beinblutfluss, die vaskuläre Leitfähigkeit und den vaskulären Widerstand bei gesunden älteren Erwachsenen verbessern könnte (5). Zusammen deuten diese Befunde darauf hin, dass grüner Tee-Extrakt in Dosen von etwa 500 mg/Tag wirksam sein könnte, um die Muskelproteinsynthese beim Menschen zu regulieren. Einige Hinweise deuten darauf hin, dass der Teekonsum die Symptome der Sarkopenie lindern kann, indem er das Risiko von Fettleibigkeit und Diabetes bei älteren Erwachsenen verringert, was das Risiko von Sarkopenie erhöht und verschlimmert.

Aufgrund seiner polyphenolischen Struktur besitzt EGCG starke antioxidative Eigenschaften und kann reaktive Radikale abfangen und Metalle chelatisieren, wodurch die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) gestoppt wird. EGCG kann auch eine Autoxidation durchlaufen, um ROS zu produzieren. Viele Antioxidantien und antioxidative Enzyme in Zellen sind die Hauptkraft gegen ROS. Als ROS-Generator führt EGCG zu einer erhöhten spezifischen antioxidativen Enzymen unter oxidativem Stress, was auf die indirekte antioxidative Aktivität von EGCG hinweist. Diese von EGCG induzierten antioxidativen Enzyme spielen eine weitaus größere Rolle im Redoxgleichgewicht und im Zellschutz, als oft angenommen wird. Diese biologischen Aktivitäten von EGCG tragen vermutlich zu seinen vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen bei, einschließlich einer antisarkopenischen Wirkung.

Insgesamt wurde berichtet, dass EGCG die Skelettmuskelmasse und -leistung erhöht, indem es (1) die Differenzierung von muskelstammzellbasierten Zellen fördert und die Muskelregeneration beschleunigt, (2) die Mitochondrienbiogenese verbessert und das Gleichgewicht zwischen Proteinsynthese und -abbau im Skelettmuskel aufrechterhält und (3) die kapillare Angiogenese und die Aufnahme von Glukose und Fettsäuren in die Muskelzellen erhöht.

Endokrine Veränderungen im Alter und die Rolle von EGCG bei der Bekämpfung von Sarkopenie

Sarkopenie scheint hauptsächlich durch altersbedingte endokrine Veränderungen beeinflusst zu werden. Das Altern führt zu einer verringerten Freisetzung anaboler Hormone, die erforderlich sind, um Muskelmasse und -funktion zu stimulieren, wie Wachstumshormon, Insulin, Testosteron und Östradiol. Darüber hinaus kann Sarkopenie durch altersbedingte Veränderungen in anderen katabolen Hormonen verursacht werden, einschließlich Glukokortikoiden, Cortisol und Myostatin, die eine Störung verursachen können, die die endotheliale Funktion schädigt, zu einer Heterogenität des Blutflusses führt und eine schwere Kapillaratrophie im Skelettmuskel verursacht. Da das anabole Hormon Insulin auf Myozyten wirkt, die mit dem Alter weniger insulinempfindlich werden, beschleunigt Insulinresistenz oder ein Mangel an Insulin die Entwicklung von Sarkopenie. Es wurde gezeigt, dass EGCG ähnliche Effekte wie Insulin auf die Glukoseaufnahme in Myozyten haben kann (6). Diese Hinweise deuten darauf hin, dass die Modulation des Insulinspiegels durch EGCG eine potenzielle Strategie zur Bekämpfung des altersbedingten Muskelschwunds und der Sarkopenie sein könnte. Darüber hinaus wies eine Studie (7) darauf hin, dass EGCG den Proteinabbau im Skelettmuskel verzögern kann, indem es den Glukokortikoidspiegel reguliert, und diese Möglichkeit muss weiter untersucht werden.

Chronische Entzündung als Treiber der Sarkopenie und die regulierende Wirkung von EGCG

Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Pathogenese der Sarkopenie verschlimmern kann, ist die chronische Entzündung (8). Es wurde gezeigt, dass EGCG die Aktivierung des Inflammasoms hemmt, sodass dies die biologische Aktivität von EGCG ist, die genutzt werden kann, um Sarkopenie zu mildern (9).

Es ist gut zu wissen, dass EGCG bei der Behandlung von Sarkopenie helfen kann, indem es die Autophagie beeinflusst. Die Autophagie spielt eine Schlüsselrolle bei der Muskelregeneration, und eine Autophagiedysfunktion tritt unter pathophysiologischen Bedingungen auf, wie bei Sarkopenie. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass EGCG die autophagievermittelte Muskelhomöostase und Muskelregeneration aktivierte (10,11).

Bei der EGCG-Supplementierung ist das Dosis-Wirkungs-Verhältnis entscheidend. Laut französischen und italienischen Richtlinien sollten Menschen maximal 300 mg EGCG pro Tag bei langfristiger Supplementierung konsumieren (12). Laut aktuellen klinischen Daten sollte die EGCG-Dosis bei Patienten mit Symptomen von Sarkopenie, wie Kachexie und Gebrechlichkeit, 500 mg/Tag nicht überschreiten. Weitere Forschungen sind erforderlich, um zu bestimmen, ob die wirksame Dosis von EGCG bei Patienten mit Sarkopenie auf <300 mg/Tag reduziert werden kann.

Quellen:

Kim, C.W. Won, Prevalence of sarcopenia in community-dwelling older adults using the definition of the European working group on sarcopenia in older People 2: findings from the Korean frailty and aging cohort study, Age Ageing 48 (6) (2019) 910–916.

Santilli, A. Bernetti, M. Mangone, M. Paoloni, Clinical definition of sarcopenia, Clin. Cases Miner. Bone Metabol.: Off. J. Ital. Soc. Osteoporos., Miner. Metabol. Skeletal Dis. 11 (3) (2014) 177–180.

Kim, H.; Suzuki, T.; Saito, K.; Yoshida, H.; Kojima, N.; Kim, M.; Sudo, M.; Yamashiro, Y.; Tokimitsu, I. Effects of exercise and tea catechins on muscle mass, strength and walking ability in community- dwelling elderly Japanese sarcopenic women: A randomized controlled trial. Geriatr. Gerontol. Int. 2013, 13 (2), 458−465.

Kim, H.; Kim, M.; Kojima, N.; Fujino, K.; Hosoi, E.; Kobayashi, H.; Somekawa, S.; Niki, Y.; Yamashiro, Y.; Yoshida, H. Exercise and nutritional supplementation on community-dwelling elderly japanese women with sarcopenic obesity: A randomized controlled trial. Am. Med. Dir. Assoc. 2016, 17, 1011−1019.

Din, U. S. U.; Sian, T. S.; Deane, C. S.; Smith, K.; Gates, A.; Lund, J. N.; Williams, J. P.; Rueda, R.; Pereira, S. L.; Atherton, P. J.; Phillips, B. E. Green tea extract concurrent with an oral nutritional supplement acutely enhances muscle microvascular blood flow without altering leg glucose uptake in healthy older adults. 2021, 13 (11), 3895.

Ng, H. L. H.; Premilovac, D.; Rattigan, S.; Richards, S. M.; Muniyappa, R.; Quon, M. J.; Keske, M. A. Acute vascular and metabolic actions of the green tea polyphenol epigallocatechin 3-gallate in rat skeletal muscle. Nutr. Biochem. 2017, 40, 23−31.

Liu, S.; Yang, L.; Mu, S.; Fu, Q. Epigallocatechin-3-gallate ameliorates glucocorticoid-induced osteoporosis of rats in vivo and in vitro. Physiol 2018, 9, 447.

Chhetri, J. K.; de Souto Barreto, P.; Fouger̀e, B.; Rolland, Y.; Vellas, B.; Cesari, M. Chronic inflammation and sarcopenia: A regenerative cell therapy perspective. Gerontol. 2018, 103, 115− 123.

Zhong, X.; Liu, M.; Yao, W.; Du, K.; He, M.; Jin, X.; Jiao, L.; Ma, G.; Wei, B.; Wei, M. Epigallocatechin-3-gallate attenuates microglial inflammation and neurotoxicity by suppressing the activation of canonical and noncanonical inflammasome via TLR4/NF-κB pathway. Nutr. Food Res. 2019, 63 (21), 1801230.

Takahashi, H.; Suzuki, Y.; Mohamed, J. S.; Gotoh, T.; Pereira, S. L.; Alway, S. E. Epigallocatechin-3-gallate increases autophagy signaling in resting and unloaded plantaris muscles but selectively suppresses autophagy protein abundance in reloaded muscles of aged rats. Gerontol. 2017, 92, 56−66.

Zhang, Y. L.; Zhang, Y. Q.; Lin, H. L.; Qin, Y. J.; Zeng, J.; Chen, Y. L.; Niu, Y. Y.; Pang, C. P.; Chu, W. K.; Zhang, H. Y. Epigallocatechin- 3-gallate increases autophagic activity attenuating TGF-β1-induced transformation of human Tenon’s fibroblasts. Eye Res. 2021, 204, 108447.

Yates, A. A.; Erdman, J. W., Jr; Shao, A.; Dolan, L. C.; Griffiths, J. C. Bioactive nutrients – Time for tolerable upper intake levels to address safety. Toxicol. Pharmacol. 2017, 84, 94−101/

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Können die Catechine EGCG und ECG aus grünem Tee Fitness und Lebensdauer steigern? Neue Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Caenorhabditis elegans

Grüner Tee, ein Getränk, das für seine zahlreichen gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird, ist Gegenstand umfangreicher wissenschaftlicher Forschung. Zu seinen potentesten Bestandteilen gehören Catechine, insbesondere Epigallocatechingallat (EGCG) und Epicatechingallat (ECG), die aufgrund ihres potenziellen Einflusses auf Gesundheit und Langlebigkeit Beachtung finden.
Eine kürzlich durchgeführte Studie, an der ein Team von Forschern verschiedener Institutionen beteiligt war, untersucht die Auswirkungen dieser Catechine auf das Modellorganismus Caenorhabditis elegans, einen Fadenwurm, der häufig in der Langlebigkeitsforschung verwendet wird.

Das Hauptziel der Studie war es, zu erforschen, wie EGCG und ECG die Lebensdauer, Gesundheit und Stressresistenz von C. elegans beeinflussen. Die Forscher wollten auch die zugrunde liegenden Mechanismen verstehen, die diese Effekte antreiben, hauptsächlich im Hinblick auf die mitochondriale Funktion und die damit verbundenen Signalwege.

Verbesserung von Lebensdauer und Stressresistenz durch EGCG und ECG in C. elegans

Einer der Schlüsselbefunde war, dass eine Konzentration von 2,5 μM EGCG und ECG die Gesundheit und Lebensdauer von C. elegans signifikant verbesserte. Diese Verbesserung ging auch mit einer erhöhten Stressresistenz einher. Die Studie zeigte, dass diese Catechine die mitochondriale Atmung in C. elegans und die Aktivität des Komplex I in isolierten Nagetiermitochondrien vorübergehend beeinträchtigten. Diese anfängliche Beeinträchtigung der mitochondrialen Funktion führte zu einem vorübergehenden Abfall der ATP-Produktion und einem vorübergehenden Anstieg der reaktiven Sauerstoffspezies (ROS).

Interessanterweise wurden die mitochondriale Atmung und die ATP-Spiegel nach 24 Stunden wiederhergestellt, und die ROS-Spiegel fielen sogar unter die Kontrollbedingungen. Dies deutet darauf hin, dass der durch die Catechin-Behandlung induzierte anfängliche Stress eine vorteilhafte adaptive Reaktion im Organismus auslöst. Die Studie hob auch die Bedeutung spezifischer Signalwege für die Vermittlung der Effekte von EGCG und ECG hervor. Die Lebensverlängerung, die durch diese Catechine induziert wurde, war abhängig von der Anwesenheit wichtiger Energiesensoren und Signalmoleküle, einschließlich der AMP-aktivierten Kinase AAK-2, der NAD-abhängigen Protein-Deacetylase SIR-2.1 und der ROS-sensitiven Mitogen-aktivierten Protein-Kinase PMK-1.

Langzeiteffekte von Grüntee-Catechinen: Reduktion des Fettgehalts und Stärkung der antioxidativen Abwehr

Darüber hinaus zeigte die Studie, dass langfristige Effekte der Catechin-Behandlung eine signifikante Reduktion des Fettgehalts und eine erhöhte Aktivität der ROS-Abwehrenzyme, wie Superoxiddismutase (SOD) und Katalase (CAT), umfassten. Diese Veränderungen sind entscheidend für die positive Wirkung der Catechine auf die Lebensdauer.

Die Forschung liefert überzeugende Beweise dafür, dass selbst in niedrigen Konzentrationen grüner Tee-Catechine bedeutende gesundheitliche Vorteile induzieren können. Durch die Hemmung des Komplex I der mitochondrialen Atmungskette lösen EGCG und ECG eine Kaskade biologischer Reaktionen aus, die letztendlich zu verbesserter Gesundheit und Langlebigkeit führen. Diese Studie unterstreicht nicht nur das Potenzial von grünem Tee-Catechinen als natürliche gesundheitsfördernde Verbindungen, sondern bietet auch wertvolle Einblicke in die Mechanismen des Alterns und der Langlebigkeit.

Zusammenfassung

Zusammenfassend fügen die Ergebnisse dieser Studie der wachsenden Literatur, die die gesundheitlichen Vorteile von grünem Tee und seinen Bestandteilen unterstützt, weitere Erkenntnisse hinzu. Durch die Aufklärung der beteiligten molekularen Pfade ebnet diese Forschung den Weg für zukünftige Studien und potenzielle therapeutische Anwendungen, die auf das Altern und altersbedingte Krankheiten abzielen. Wie bei jeder wissenschaftlichen Forschung sind weitere Studien erforderlich, um die Implikationen dieser Erkenntnisse vollständig zu verstehen und ihre Anwendbarkeit auf die menschliche Gesundheit zu beurteilen.

Quelle:

https://www.aging-us.com/article/203597/text

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Bioaktive Grüntee Polyphenole – Booster für das Darm-Mikrobiom?

getrocknete Blätter und Pulver von grünem Tee

Ein Gramm Darminhalt enthält mehr Mikroorganismen, als Menschen auf der Erde leben. Wir beherbergen ein gigantisches Ökosystem von Billionen Bakterien in uns: das Mikrobiom. Das Darm-Mikrobiom nimmt eine Schlüsselrolle in der menschlichen Gesundheit ein. Neben ihrer Funktion als Verdauungshelfer nimmt es Einfluss auf eine funktionsfähige Immunabwehr, auf Stressresilienz und Stimmung, auf entzündliche Erkrankungen (u.a. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarm), auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Gewicht, Stoffwechsel sowie scheinbar sogar auf Krankheiten wie Alzheimer und Autoimmunerkrankungen (u.a. Diabetes Typ I, Adipositas).

Laufend entschlüsseln Wissenschaftler neue Zusammenhänge zwischen der Artenfülle des Darm-Mikrobioms und der Ernährung, neue biochemische Mechanismen der Mikroorganismen sowie ihr Einfluss auf andere Körpersysteme. Eine Mikrobiom-freundliche Ernährung scheint eine entscheidende Säule der Gesundheit darzustellen: im Vordergrund steht hier eine Ernährung reich an sekundären Pflanzenstoffen wie Polyphenolen, die unter anderem besonders konzentriert in den Blättern des Grünen Tees enthalten sind.

Dieser Artikel beleuchtet die möglichen positiven Auswirkungen von Grüntee-Polyphenolen wie EGCG auf das „Superorgan Mikrobiom“ und deren hohes therapeutisches wie präventives Potenzial zu einer nachhaltig hohen Lebensqualität und mehr Wohlbefinden.

„Superorgan Mikrobiom“ – Mehr als nur Verdauung

Das Verdauungssystem ist das älteste Körpersystem und alles andere hat sich sozusagen darum herum entwickelt. Der Dünndarm ist der Teil des Darms, in dem sich kaum Darmbakterien befinden: hier ist der Ort des Geschehens der Resorption aller wichtigen Mikro- und Makronährstoffe aus der Ernährung in die Blut- und Lymphbahnen des Körpers.

Der Dickdarm, genauer gesagt dessen Darmschleimhaut (Mukosa), ist der Sitz des Darm-Mikrobioms, das sich in einem gesunden Organismus aus etwa 500 verschiedenen Laktobakterien, Laktobazillen, Bifidobakterien,  Bacillus subtilis und weiteren Stämmen komponiert. Viele der insgesamt existierenden etwa 1.400 Stämme werden noch erforscht und immer wieder werden neue Mikroorganismen entdeckt, die alle spezielle Aufgaben übernehmen.

Zentrale Aufgaben des Mikrobioms

Große Vielfalt im Darm ist eine fundamentale Voraussetzung für Gesundheit und Wohlbefinden, denn das Mikrobiom spielt auf vielen Ebenen eine wichtige Rolle.

  • Verdauungshilfe
    unverdaulicher Nahrungsbestandteile wie v.a. Ballaststoffe
  • Energieversorgung der Darmschleimhaut durch die Bereitstellung der kurzkettigen Fettsäuren Propionat, Butyrat & Acetat als Stoffwechselprodukte im Abbau faserreicher Ballaststoffe
  • Vitaminproduktion, z.B.Vitamin K2, wichtiger regulatorischer Ko-Faktor des Vitamin D, Folsäure, B1, B3, B6, B12
    Interaktion mit der Immunabwehr: Training der Immunzellen, Bildung von Abwehrstoffen für die Schleimhäute (auch in Nase und Mund); 80% aller Abwehrreaktionen laufen im Darm ab
  • Stressresilienz, Essverhalten, Sättigungsgefühl, Wohlbefinden: Kommunikation mit dem Gehirn über spezielle Botenstoffe Gemessen an dieser zentralen Bedeutung des Mikrobioms ist es wichtig, eine große Darmflora-Artenvielfalt zu kultivieren, was sich jedoch durch die moderne Ernährung massiv ins Gegenteil entwickelt hat.

Indigenes Amazonas-Volk mit artenreichstem Mikrobiom der Welt

Eine Forschungsgruppe der NYU School of Medicine hat herausgefunden, dass das semi-nomadisch lebende Naturvolk Yanomami in Venezuela fast doppelt so viele Darmbakterienstämme beherbergt wie US-Amerikaner und sogar 30% bis 40% mehr als indigene Stämme aus Malawi (Afrika) und dem Guahibo-Stamm. Die Mikrobiologin und Co-Autorin der dazu veröffentlichten Studie, María Gloria Domínguez-Bello, deutet die Ergebnisse wie folgt:

„Der Lebens- und Ernährungsstil der westlichen, urbanisierten Gesellschaft beeinträchtigt die Biodiversität des Mikrobioms; essentielle Funktionen wie das adäquate Training unseres Immunsystems im Kindesalter können verloren gehen. Darüber hinaus existieren keine Praktiken wie zum Beispiel die Anwendung von Antibiotika oder von Kaiserschnitten, die in direktem Zusammenhang mit einer Reduzierung der Bakterien stehen.“

Nahezu isolierte Naturvölker, die noch als Jäger und Sammler Nahrung leben, nehmen das volle Spektrum der Natur über die Ernährung in sich auf: faserreiche Ballaststoffe, Antioxidantien, polyphenolreichen Pflanzenstoffen, pflanzliche Fettsäuren, Tannine, Vitamine, Aminosäuren und Vitalstoffe neben wenig tierischem Protein. Zudem bedienen sie sich einfacher, natürlicher Zubereitungsmethoden statt industrieller Fertigung oder Konservierung.

Polyphenole, Catechine und EGCG in der Darm-Forschung

Zahlreiche Forschergruppen sind dabei, die Wirkmechanismen von Polyphenole im Zusammenhang mit der Darmflora zu entschlüsseln. Polyphenole bilden eine Stoffgruppe mit meist antioxidativer Wirkung, die sich in zahlreiche Untergruppen unterteilt und sich insbesondere in Blättern, Blüten, Wurzeln und Rinden konzentriert. Neben Flavonoiden wie Quercetin, Carotinoiden wie Astaxanthin und Cyanidinen wie OPC aus Traubenkernextrakt gelten die Catechine, aus dem Grüntee als die mit vielseitigsten und kraftvollsten Polyphenole der Natur.

Grüner Tee besteht besteht bis zu 42% aus Catechinen, den speziellen Grüntee-Polyphenolen. Das Epigallocatechin EGCG ist am besten erforscht und soll über ein hohes Wirkpotenzial auf verschiedenen Krebsarten, Diabetes, auf das Herz-Kreislauf-System und auf die Fettverbrennung haben. Mit der Aufnahme von Grüntee-Extrakt können bis zu 50x mehr Catechine aufgenommen werden als durch Trinken von Grünem Tee, weshalb u.a. eine klinische Studie 2022 zur Verbesserung des Leaky-Gut-Syndroms und Steigerung der Glucose-Sensitivität mit Grüntee-Extrakt anstelle von Grüntee durchgeführt wurde.

Polyphenole wirken auf die Zusammensetzung der Darmflora

Spanische Wissenschaftler beschreiben in ihrer im März 2022 erschienenen Studie die Veränderung der Darmflora durch die Verabreichung einer polyphenolreichen Ernährung, die unter anderem Polyphenole aus Grünem Tee umfasst. Die Aufnahme von Grüntee-Polyphenolen (Catechine, EGCG) führt laut Studienergebnissen zudem zum Anstieg des Stoffwechselprodukts Indol-3-Propionsäure, ein wichtiges Molekül zur Versorgung und Stabilisierung des Darmepithels (Darmschleimhaut), der Wirkstätte des Mikrobioms.

Grüner Tee und anti-entzündliche Wirkmechanismen

Zudem weist Indol-3-Propionsäure neuroprotektive, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften auf, was sich in rücklaufenden Entzündungswerten der beobachteten Personen spiegelte. Laut den Autoren haben Grüntee-Polyphenole wie EGCG ein gesundheitliches Potenzial:

„Durch die Modulation der Darmflora kann Grüner Tee Entzündungsprozesse im Darm, Darmkrebs, antioxidative Reaktionen im Darm, die Energieaufnahme, den Makronährstoffstoffwechsel durch Darmmikroben und Fettleibigkeit (Adipositas) beeinflussen.“

Grüntee bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Lebensmittelallergien gegen Gluten (Weizen), Laktose (Kuhmilchprodukte), Nüsse, Fruchtsäuren, Hülsenfrüchte und Soja sind ein weitverbreitetes Beschwerdebild. Meist liegt hier eine durchlässige Darmschleimhaut vor (Leaky Gut) und damit eine mangelnde Darmbarrierefunktion, was gleich zwei ungünstige Folgen hat:

1. Essentielle Nährstoffe werden nicht ins Darmepithel und den Blutkreislauf resorbiert, wodurch chronische Nährstoffmängel entstehen können. Insbesondere Nährstoffe, die der Körper selbst nicht synthetisieren kann, fehlen in zentralen Körperreaktionen (Immunsystem, Gehirnfunktion, Entgiftung).

2. Allergene gelangen unkontrolliert in die Blut- und Lymphbahnen, wo sie eine Immunantwort auslösen (Allergische Reaktion). Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, können chronische Autoimmunerkrankungen oder Entzündungen entstehen.

Der renommierte japanische Forscher und Grüntee-Experte Tasuku Ogita ist Vorreiter auf dem Gebiet „Grüntee und Darmflora“. Laut der Forschungsgruppe um den Wissenschaftler wirkt sich der Konsum von Grüntee positiv auf die Darmflora aus. In seiner 2020 erschienenen Studie wird von einem vielversprechendes Bakterium berichtet, das mit den Grüntee-Catechinen interagiert, Flavonifractor plautii (FP).

Vielversprechendes Darm-Bakterium im Catechin-Stoffwechsel

Das zum Stamm der Clostridien gehörende Bakterium Flavonifractor plautii (FP) wurde 2020 von Tasuku Ogita an der Shinshu University in Grüntee entdeckt. FP ist ein nützlicher Vertreter der Clostridien und völlig harmlos, während andere Stämme auch Krankheiten verursachen, wie beispielsweise Tetanus. Regelmäßige Einnahme von Grüntee, bzw. idealerweise Grüntee-Extrakt reich an EGCG und Catechinen, stimuliert den Bakterienstamm FP im Mikrobiom.

Das genannte Bakterium ist übernimmt eine wichtige Funktion im Catechinstoffwechsel und wird zum Abbau der Catechine benötigt. Die Bakterien haben jedoch noch einen weiteren Vorteil.

Flavonifractor plautii und die TH2-Immunantwort: Nahrungsmittelallergien

Durch die Einnahme von Grüntee-Catechinen wird das Wachstum des Bakterienstamms FP begünstigt und wirkt sich laut des Japaners Tasuku Ogita zudem positiv auf die TH2-Immunantwort aus. Dieser Subtyp der T-Helferzellen (TH) findet sich in hohen Konzentrationen im Körper, um eine entzündliche allergische Reaktion auszulösen, wie u.a. bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten.

Grüntee bzw. Grüntee-Extrakt hat sich laut Ogita als eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme erwiesen, um die TH2-Immunantwort zu reduzieren und damit Allergien zu beeinflussen.

Exkurs TH1- und TH2-Immunantwort

T-Helferzellen (TH) sind essentielle Zelltypen des Immunsystems und werden in zwei Subtypen unterteilt.

  • TH1-Zellen sind unter anderem für die Abwehrreaktion gegen Viren zuständig und sorgen durch die Bildung bestimmter Antikörper für eine teils lebenslange Immunität im Anschluss der Erkrankung (z.B. Masern).
  • TH2-Zellen setzen spezielle Zytokine frei, die über einen Signalweg über die B-Zellen die Herstellung allergietypischer Antikörper (IgE) sorgt.

Eine ausgewogene Immunbalance zwischen TH1- und TH2-Immunzellen ist Grundvoraussetzung für eine funktionsfähige Immunabwehr. Laut Takusu Ogita ist die Einwirkung der Catechine auf diese Balance eine wichtige Maßnahme für eine Abmilderung der TH2-Immunantwort und damit der Intensität von Allergien.

Flavonifractor plautii – Probiotikum mit Zukunft?

Die japanischen Forscher setzen große Hoffnung in das neu entdeckte Bakterium und könnte nach weiteren Forschungsschritten möglicherweise neben Bacillus subtilis, Bifidobakterien und Laktobakterien ein zukunftsweisendes Probiotikum darstellen.

Zusammengefasst: Grüntee- könnten sich potenziell positiv auf das Darm-mikrobiom auswirken

Mehrere Studien legen nahe, das die antioxidativ wirksamen Grüntee-Catechine wie EGCG einen positiven Effekt auf Artenvielfalt undgüner  Zusammensetzung des Mikrobioms haben könnten.

 

 

Studien:

https://academic.oup.com/cdn/article/6/Supplement_1/981/6606956

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/mnfr.202100349

https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.1500183

https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fimmu.2020.00379/full

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Studie: Können Ernährung und Vitamine Myome beeinflussen?

Obwohl Uterusmyome nicht krebsartig sind, können sie dennoch erhebliche Schmerzen, starke Menstruationsblutungen und sogar Anämie verursachen.¹ Betroffene möchten wissen, wie sie das Risiko der Entstehung dieser Wucherungen verringern können. Bei der Untersuchung von Faktoren, die das Myomrisiko erhöhen oder verringern können, stoßen Mediziner immer wieder auf die Ernährung und den Ernährungszustand.

Die Forschung hat gezeigt, dass die Ernährung ein Faktor für das Leiomyom-Risiko sein kann, und neuere Studien haben bestimmte Lebensmittel und Vitamine untersucht, um ihre jeweiligen Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung von Myomen zu ermitteln. Zu welchen Ergebnissen kamen die Forscher?

Grüner Tee kann Beschwerden und Wachstum verringern

Eine 2021 in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichte Studie untersuchte die potenziellen Auswirkungen von Diät und Ernährung auf eine Reihe gynäkologischer Erkrankungen, darunter auch Leiomyome der Gebärmutter.² Die Forscher fanden heraus, dass einige Lebensmittel durchgängig Schutzfaktoren gegen die Entwicklung von Myomen aufwiesen, während andere Lebensmittel kaum oder inkonsistent korrelierten.

Grüner Tee und insbesondere das Grüntee-Flavonoid Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG) haben das Potenzial, sowohl das Wachstum von Leiomyomen als auch die Schwere der Symptome zu verringern und gleichzeitig die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu verbessern. Umgekehrt vermuten die Forscher, dass ein höherer Alkoholkonsum mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Myomen verbunden sein könnte.

Wie Vitamine und Nährstoffe das Fibroid-Risiko beeinflussen

Bei vielen dieser Lebensmittel gibt es Hinweise darauf, dass sie die Entwicklung von Leiomyomen beeinflussen können, auf die darin enthaltenen Vitamine und Nährstoffe zurückzuführen. Laut einer in der Zeitschrift Nutrients veröffentlichten Studie aus dem Jahr 2022, die sich auf natürliche Verbindungen und Vitamine als mögliche Faktoren für das Wachstum und die Entwicklung von Myomen konzentrierte, ist das Vitamin mit der statistisch signifikantesten Auswirkung auf Myome das Vitamin D.

Ein Mangel an Vitamin D war stark mit einem erhöhten Myomrisiko korreliert, da es die Zellstimulation und das Wachstum erhöhen kann. Bei den Vitaminen A, E und C wurde kein einheitlicher Zusammenhang mit der Entwicklung von Leiomyomen festgestellt.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier: https://www.endocrinologyadvisor.com/home/topics/androgen-and-reproductive-disorders/can-diet-and-vitamins-be-factors-in-uterine-fibroids/

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Beeinflusst grüner Tee COVID-19?

Grüner Tee (Camellia sinensis) ist eines der beliebtesten Gesundheitsgetränke auf der ganzen Welt. Grüner Tee stammt aus China und wird aufgrund seiner potenziellen antioxidativen, antiviralen und immunstärkenden Eigenschaften. Es wurde kürzlich auf eine mögliche Rolle bei der Behandlung des SARS-CoV-2-Virus untersucht, das eine Erkrankung durch COVID-19 verursacht. Sie haben vielleicht gehört, dass das Trinken von grünem Tee die Krankheit verhindert oder heilt.

Verhindert oder heilt grüner Tee COVID-19?

Grüner Tee ist reich an gesundheitsfördernden Polyphenolen wie Epigallocatechin-3-Gallat (EGCG), das antivirale Wirkungen gegen einzelsträngige RNA (ssRNA) -Viren wie Zika, Hepatitis C, Influenza (Grippe), Dengue-Fieber und andere. Wie diese ist das SARS-CoV-2 ein ssRNA-Virus. Daher werden Grüntee-Extrakte weiterhin auf ihre mögliche Rolle bei der Behandlung des Virus und der Bewältigung der COVID-19-Pandemie untersucht.

Reagenzglasuntersuchungen zeigen, dass Grüntee-Extrakte das SARS-CoV-2-Virus bekämpfen können, indem sie das Spike-Protein schädigen, seinen Eintritt in menschliche Zellen verhindern und das Gesamtvolumen des Virus reduzieren. Die Behandlung der Reagenzglaszellen mit EGCG war in frühen Stadien der Infektion am effektivsten.

Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass der Drink von grünem Tee selbst COVID-19 nicht verhindern oder heilen kann. Die meisten Studien, die einen Effekt zeigten, verwendeten einzelne Grüntee-Extrakte wie EGCG in konzentrierten Mengen, die viel höher waren als das, was im natürlichen Tee gefunden wird. Darüber hinaus wird EGCG schlecht absorbiert, wenn es oral aus Tees.

Nichtsdestotrotz könnten Grüntee-Extrakte nach weiteren Forschungen und Tests am Menschen das Potenzial haben, zur natürlichen Behandlung von COVID-19 verwendet zu werden.

Gibt es Vorteile beim Trinken von grünem Tee, wenn Sie COVID-19 haben?

Eine COVID-19-Infektion kann eine Entzündung verursachen, die mit Symptomen wie Müdigkeit, Muskelschmerzen und schmerzenden Gelenken. Grüner Tee kann entzündungshemmende Eigenschaften haben. Es hat sich gezeigt, dass es schädliche Entzündungen im Zusammenhang mit dem COVID-19-Virus reduziert und diese Symptome möglicherweise lindert.

Das in grünem Tee gefundene EGCG kann auch die Infektionszeiten verkürzen, indem es die Virusaktivität unterdrückt, obwohl dieser Effekt nur in Reagenzglasstudien beobachtet wurde. Wir brauchen Humanforschung, bevor wir Schlussfolgerungen ziehen können. Grüner Tee ist auch eine Quelle für andere immununterstützende Nährstoffe wie Zink, Eisen und Selen – wenn auch in kleinen Mengen. Unabhängig davon können Sie feststellen, dass das Trinken einer warmen Tasse grünem Tee während Ihrer COVID-19-Infektion einfach beruhigend ist.

Zusammenfassung: Grüner Tee kann schädliche Entzündungen im Zusammenhang mit COVID-19 reduzieren und möglicherweise negative Symptome wie Muskelschmerzen verbessern. Es ist auch eine Quelle von immununterstützenden Nährstoffen, obwohl sie nur in kleinen Mengen vorhanden sind.

Quelle: https://www.healthline.com/nutrition/green-tea-and-covid#supportive-benefits

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Studie: EGCG aus grünem Tee zeigt in Kombination mit Krebsmedikamenten große Wirkung bei Brustkrebs

2008 zeigte eine Pilotstudie von japanischen Forschern (Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention Journal (8)), dass das Trinken von 10 Tassen grünem Tee, ergänzt mit Grüntee-Tabletten, das Widerauftreten von kolorektalen Karzinomen um bis zu 50% reduzierte. Ein bedeutender Hinweis, dass die Catechine des grünen Tees in Kombination mit Krebsmedikamenten eine wirksame Behandlung bei Krebs sind, was nachfolgende und hier vorgestellte Studien bewiesen haben.

2020 wurden laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit 2,3 Millionen Frauen mit Brustkrebs diagnostiziert. 685 000 sind daran gestorben. Ende 2020 lebten 7,8 Millionen Frauen, bei denen in den letzten 5 Jahren Brustkrebs diagnostiziert wurde, was ihn zur weltweit am häufigsten vorkommenden Krebsart macht.

Bei Früherkennung kann die Behandlung von Brustkrebs äußerst erfolgreich sein und zu Überlebenswahrscheinlichkeiten von über 90% führen. Zur Behandlung gehören chirurgische Eingriffe und Strahlentherapie sowie eine systemische Therapie mit Medikamenten, die oral oder intravenös verabreicht werden und so die Verringerung der Metastasierung des Krebses bewirken könnte. Zu den Krebsmedikamenten gehören die endokrine (Hormon-)Therapie, die Chemotherapie und eine biologische Antikörper-Therapie.

Bei Behandlung nach einem chirurgischen Eingriff ist Tamoxifen, ein selektiver Östrogenrezeptormodulator (SERM), das am häufigsten eingesetzte und bislang wirksamste Therapeutikum. Auch wenn es kein Wundermittel gegen Krebs gibt, deuten Schätzungen darauf hin, dass mehr als zwei Drittel der Krebserkrankungen beim Menschen möglicherwiese durch entsprechende Änderungen des Lebensstils, dazu gehört die Ernährung, verhindert werden könnten (1).

Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 80% der Patienten Produkte der Komplementär- und Alternativmedizin mit ihrer Krebstherapie kombinieren. Eines der beliebtesten pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittel bei Brustkrebspatienten sind Ergänzungsmittel mit grünem Tee. Der meist erforschte, pharmakologische Wirkstoff von grünem Tee ist das Epigallocatechin-3-gallat (EGCG).

Experimentelle Studien in Tiermodellen und in Zelllinien haben gezeigt, dass EGCG in der Lage ist, Apoptose und Wachstumshemmung bei mehreren humanen Krebsarten auszulösen. Dazu gehören Gehirntumore, Darm- und Brustkrebs sowie Nierenkrebs und Leukämie (1). Weiterhin haben Studien gezeigt, dass EGCG aus grünem Tee die Aktivität von Östrogen umwandeln und somit als chemopräventives Mittel gegen Brustkrebs wirken kann.

EGCG als starkes Präventivmittel gegen Krebs

Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen die enorme Entwicklung von EGCG als Präventivmittel gegen Krebs hin zu einem Mittel, das in Synergie mit Krebsmedikamenten zusammenspielt und so für eine personalisierte Krebsbehandlung sorgt. Das bereits erwähnte Tamoxifen wurde bereits ausgiebig bei der Behandlung von ER-positivem Brustkrebs eingesetzt und wurde für die Chemo-Prävention bei Frauen mit hohem Risiko zugelassen (2). Tamoxifen verursacht allerdings zahlreiche Nebenwirkungen, wie Leberschäden, hämolytische Anämie oder ein erhöhtes Risiko für Uterus- und Endometriumkarzinome.

Die Kombination von Tamoxifen mit EGCG aus grünem Tee zeigte, dass es eine Dosisreduktion der endokrinen Brustkrebsbehandlung bei ER-positivem Brustkrebs und eine Brustkrebs-Chemoprophylaxe ermöglichen könnte, was zu einer Verbesserung des Sicherheitsprofils führen würde (3). Dies ist ein sehr wichtiges Resultat, da bekannt ist, dass sich in Folge einer chronischen Behandlung eine Tamoxifen-Resistenz entwickeln kann. Darüber hinaus zeigten einige Studien, dass EGCG allein signifikant zytotoxisch war, wenn es in ER-positiven MCF-7-Brustkrebszellen untersucht wurde (4,5).

Synergetische Wirkung von EGCG bei Krebsmedikamenten

Interessanterweise haben Studien gezeigt, dass eine Kombination von EGCG mit Tamoxifen die Wirkung auf ER-negativen Brustkrebs verstärken könnte. Eine Studie, die im Anti-Cancer Drug Journal veröffentlicht wurde (4), zeigte, dass die ER-negativen Brustkrebszellen MDA-MB-231 nach 7 Tagen Behandlung mit EGCG einen signifikanten Zelltod durch Apoptose verursachten; die Behandlung mit Tamoxifen verursachte einen nur minimalen Zelltod, während nach einer Kombinationsbehandlung nur sehr wenige lebensfähige Zellen verblieben. EGCG hatte einen größeren zytotoxischen Effekt als Tamoxifen und die Kombination der beiden führte zu einer synergistischen Zytotoxizität.

Die im British Journal of Cancer veröffentlichten Ergebnisse einer Studie der Interaktion von EGCG mit Tamoxifen belegte ebenfalls die Wirksamkeit der Kombination aus EGCG mit Tamoxifen (6). In dieser Studie wurden weiblichen Mäusen MDA-MB-231-Zellen implantiert und sie wurden 10 Wochen lang mit Tamoxifen, EGCG, EGCG plus Tamoxifen oder dem Vehikel (Kontrolle) behandelt. Das Tumorvolumen bei Mäusen, die mit EGCG plus Tamoxifen behandelt wurden, sank um 71 % im Vergleich zu den Mäusen der Kontrollgruppe, und das Tumorgewicht nahm um 80 % im Vergleich zur Kontrollgruppe ab.

Tamoxifen allein war bei der Unterdrückung des Tumorwachstums nicht wirksam, während EGCG einen geringen Effekt auf das Tumorwachstum hatte. Außerdem unterdrückt die Kombination von Raloxifen, einem neueren selektiven Östrogenrezeptormodulator (SERM) ähnlich Tamoxifen, mit EGCG das Zellwachstum und induziert Apoptose in den ER-negativen Brustkrebszellen der Linie MDA-MB-231, im Vergleich zu beiden Substanzen allein (7). Die Studie hat gezeigt, dass EGCG als Einzelwirkstoff Apoptose in MDA-MB-231-Zellen auslöst, dieser Effekt jedoch signifikant verstärkt wird, wenn es mit Raloxifen kombiniert wird.

EGCG, ein natürlicher sekundärer Pflanzenstoff, der aus Tee gewonnen wird, verfügt über eine geringe Toxizität, geringe Kosten, ist wasserlöslich, leicht zugänglich und ist zu Recht zu einem vielversprechenden Schwerpunkt in der Krebsforschung geworden.

Referenzen:

  1. Yang, C. S., Wang, X., Lu, G. & Picinich, S. C. Cancer prevention by tea: animal studies, molecular mechanisms and human relevance. Nat Rev Cancer 9, 429–439 (2009).
  2. Sestak I. Preventative therapies for healthy women at high risk of breast cancer. Cancer Manag. Res. 2014, 6:423-430. doi: 10.2147/CMAR.S55219.
  3. Awad, A.B., Barta, S.L., Fink, C.S. and Bradford, P.G. β-Sitosterol enhances tamoxifen effectiveness on breast cancer cells by affecting ceramide metabolism. Mol. Nutr. Food Res. 2008, 52: 419-426.
  4. Chisholm, K., Bray, B. J., Rosengren, R. J. Tamoxifen and epigallocatechin gallate are synergistically cytotoxic to MDA-MB-231 human breast cancer cells, Anti-Cancer Drugs, 2004, 15: 889-897.
  5. Sakata, M., Ikeda, T., Imoto, S., Jinno, H., Kitagawa, Y. Prevention of mammary carcinogenesis in C3H/OuJ mice by green tea and tamoxifen. Asian Pac. J. Cancer Prev. 2011, 12: 567-571.
  6. Scandlyn MJ, Stuart EC, Somers-Edgar TJ, Menzies AR, Rosengren RJ: A new role for tamoxifen in oestrogen receptor-negative breast cancer when it is combined with epigallocatechin gallate. Br. J. Cancer 2008, 99: 1056-1063.
  7. Stuart, E.C., Rosengren, R.J. The combination of raloxifene and epigallocatechin gallate suppresses growth and induces apoptosis in MDA-MB-231 cells. Life Sci. 2008, 82: 943-948.
  8. Shimizu M, Fukutomi Y, Ninomiya M et al. Green tea extracts for the prevention of metachronous colorectal adenomas: a pilot study. Cancer Epidemiol Biomarkers Prev 2008; 17: 3020–5.

 

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Stoff aus Grünem Tee könnte wirksam Covid-19 bekämpfen

Günstig und verfügbar: Eine im Grünem Tee vorkommende Verbindung macht Hoffnung bei der Entwicklung eines wirksamen Covid-19-Medikaments.

Während Hierzulande, was die Corona-Pandemie betrifft, in kleinen Schritten der Alltag wieder zurückkehrt, sieht es in ärmeren Ländern wie Indien weiterhin dramatisch aus. Da benachteiligte Regionen von einer Durchimpfung noch weit entfernt sind, muss weiterhin nach Wegen gesucht werden, ein wirksames wie kostengünstiges Corona-Medikament zu entwickeln. Forschende der britischen Swansea Universität scheine da einen großen Schritt vorwärtsgekommen zu sein: Sie entdeckten, dass Grüner Tee bzw. eine darin vorkommende Verbindung womöglich eine Covid-19-Erkrankung bekämpfen kann.

Grüntee-Inhaltsstoff besonders vielversprechend

„Die Natur als älteste Apotheke der Welt war schon immer ein Schatz zur Entwicklung potenzieller neuer Medikamente und wir haben uns gefragt, ob uns einer dieser Wirkstoffe im Kampf gegen die Corona-Pandemie helfen könnte“, erklärt Studienleiter Dr. Suresh Mohankumar in der Pressemitteilung der Universität.1

Der aus Indien stammende Wissenschaftler führte bereits Forschungen zur therapeutischen Wirkung von Grüntee noch während seiner Zeit am JSS College of Pharmacy im indischen Ooty durch – noch bevor er seine aktuelle Position an der Swansea University Medical School antrat. „Wir haben eine riesige Bibliothek von Naturstoffen, von der bereits bekannt ist, dass sie gegen andere Coronaviren aktiv sind. Diese haben wir mithilfe eines Computerprogramms mit künstlicher Intelligenz neu gescreent und sortiert.“

Bei der besagten Analyse von insgesamt 132 sekundäre Pflanzenstoffe entdeckten Mohankumar und sein Team, dass der im Grüntee vorkommende Wirkstoff Gallocatechin besonders wirksam das Coronavirus blockiert. „Unser Modell sagte voraus, dass diese Verbindung vor allen anderen am aktivsten ist“, so Mohankumar. Der komplette Studienbericht dazu erschien jetzt im Fachmagazin „RSC Advances“.2

Quelle: https://www.fitbook.de/health/stoff-aus-gruenem-tee-womoeglich-wirksam-covid-19

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Behandlung von Uterusmyomen: Gibt es eine neue wirksame Alternative?

Uterusmyome sind die häufigsten gutartigen Tumoren bei Frauen, und bei mindestens 25 % der betroffenen Patientinnen treten Symptome auf, die schwerwiegend genug sind, um eine Behandlung zu erfordern, wie starke Blutungen, Beckenschmerzen und Unfruchtbarkeit. Derzeit wird bei Frauen im gebärfähigen Alter, die sich eine Schwangerschaft wünschen, ein nicht-invasiver Ansatz bevorzugt.

Ziel dieser Studie war es, die Wirkung einer oralen Supplementierung mit einer Kombination aus Vitamin D plus Epigallocatechingallat (EGCG) und Vitamin B6 bei Frauen mit Myomen zu untersuchen.

Patientinnen und Methoden: Zwischen April und Dezember 2020 nahmen wir 95 Frauen im gebärfähigen Alter auf, die in unser Krankenhaus kamen und mindestens ein Myom mit einem Durchmesser <4 cm aufwiesen. Die Patientinnen wurden in zwei Gruppen aufgeteilt: 41 Frauen wurden 4 Monate lang täglich mit zwei Tabletten 25 μg Vitamin D + 150 mg EGCG + 5 mg Vitamin B6 behandelt; 54 Frauen, die die Kontrollgruppe darstellten, erhielten keine Behandlung.

Das Gesamtvolumen und die Vaskularisierung der Myome wurden ultraschallographisch analysiert. Blutungen und Beckenschmerzen wurden ebenfalls ausgewertet, ebenso wie die Lebensqualität und der Gesundheitszustand der Patientinnen anhand der Fragebögen Short Form Health Survey (SF-36) und Patient Global Impression of improvement (PGI-I).

Ergebnisse: Nach der Behandlung nahmen das Gesamtvolumen der Myome und die periphere Vaskularisation signifikant um 37,9 % (p<0,001) bzw. 7,7 % ab. Andererseits wurde in der Kontrollgruppe eine Zunahme des Myomvolumens um 5,5 % und der peripheren Vaskularisation um 5 % beobachtet. Die behandelte Gruppe meldete eine Verbesserung der SF-36 (p<0,001) und PGI-I (85,4 %) Fragebogenwerte.

Schlussfolgerungen: Wir haben bei jungen Frauen, die ihre Fruchtbarkeit erhalten wollen, gezeigt, dass die kombinierte Einnahme von Vitamin D, EGCG und Vitamin B6 das Volumen der Myome verringert und die Lebensqualität der Patientinnen verbessert, ohne dass Nebenwirkungen auftreten.

Die ausführliche Studie finden Sie hier: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33877649/

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Grüner Tee repariert DNA-Schäden und zerstört Krebszellen

Ein in grünem Tee enthaltenes Antioxidans kann die Konzentration von p53 erhöhen, einem natürlichen Anti-Krebs-Protein, welches DNA-Schäden reparieren oder Krebszellen zerstören kann. Diese Erkenntnis könnte auch zur Entwicklung von neuen Medikamenten für die Behandlung von Krebs beitragen.

Die Verbindung mit der Bezeichnung Epigallocatechingallat in grünem Tee scheint sich positiv auf ein spezielles Protein auszuwirken, welches Schäden an der DNA repariert und sogar Krebszellen zerstört, so das Ergebnis einer Untersuchung unter der Beteiligung von Forschenden des Rensselaer Polytechnic Institute. Die Studie wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Nature Communications“ veröffentlicht.

Entwicklung neuer Krebsmedikamente in Aussicht

Das Protein p53 wird auch als Wächter des Genoms bezeichnet, da es DNA-Schäden reparieren oder Krebszellen zerstören kann. Die Ergebnisse der neuen Studie über die direkte Interaktion zwischen p53 und der Grüntee-Verbindung Epigallocatechingallat (EGCG) weisen auf ein neues Ziel für die Entwicklung von Krebsmedikamenten hin, berichten die Forschenden.

EGCG verstärkt Anti-Krebs-Aktivität von p53

„Wir haben jetzt herausgefunden, dass es eine bisher unbekannte, direkte Wechselwirkung zwischen den beiden gibt, die einen neuen Weg für die Entwicklung von Krebsmedikamenten aufzeigt. Unsere Arbeit hilft zu erklären, wie EGCG in der Lage ist, die Anti-Krebs-Aktivität von p53 zu verstärken, was die Tür zur Entwicklung von Medikamenten mit EGCG-ähnlichen Verbindungen öffnet“, erklärt der Experte.

Den ausführlichen Artikel finden Sie hier: https://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/gruener-tee-repariert-dna-schaeden-und-zerstoert-krebszellen-20210213532825/

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