Grüner Tee hilft Menschen mit Down-Syndrom

Ein Wirkstoff in grünem Tee kann die Gehirnaktivitäten von Menschen mit Down-Syndrom deutlich verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die im Fachmagazin «The Lancet Neurology» veröffentlicht wurde.

Nach einem einjährigen klinischen Test wiesen die Patienten ein deutlich verbessertes Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögen auf, schreiben die Wissenschaftler: «Erstmalig hat hier eine Behandlung bei den kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit diesem Syndrom Wirkung gezeigt.» Unabhängige Fachleute werteten die Befunde als vielversprechend.

Die Studienautoren führten die Wirkung auf den Stoff Epigallocatechingallat zurück, der im grünen Tee enthalten ist. Er verbessert das Zusammenspiel von Neuronen im Gehirn. An dem klinischen Test hatten 84 junge Erwachsene mit Down-Syndrom teilgenommen. Eine Hälfte wurde mit dem Wirkstoff behandelt, die andere erhielt ein Präparat ohne den Stoff.

Lebensqualität der Betroffenen verbessern

Die erste Gruppe zeigte nach einem Jahr deutlich bessere Leistungen beim Erinnern von Worten und Mustern und bei der Fähigkeit, ihr Verhalten der Umgebung anzupassen. Je länger sie das Präparat einnahmen, desto besser wurden die Leistungen. Die positiven Wirkungen waren noch ein halbes Jahr nach Ende des Tests bemerkbar.

Die Hauptautorin der Studie, Mara Diersson, betonte, dass das Präparat keinesfalls eine Heilung der Syndrome verspreche. «Es könnte aber ein Instrument sein, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.»
Das Downsyndrom – auch bekannt unter dem Namen Trisomie 21 – betrifft etwa jeden tausendsten Menschen. Es handelt sich um einen Gendefekt, der die kognitiven Fähigkeiten der Patienten deutlich beschränkt und auch andere Gesundheitsprobleme verursacht.

Quelle: https://www.blick.ch/life/gesundheit/medizin/vielversprechende-studie-gruener-tee-hilft-menschen-mit-down-syndrom-id5120416.html

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Grüner Tee wirkt gegen Krankenhauskeime

Grüner Tee ist gesund. Er soll gegen Herzinfarkt und Bluthochdruck wirken, das Krebsrisiko und den Cholesterinspiegel senken. Eine neue Studie setzt all dem jetzt noch die Krone auf: Forscher aus England und Deutschland haben gezeigt, dass Grüner Tee gegen multiresistente Keime hilft, die vermehrt in Krankenhäusern auftreten und vielen Menschen das Leben kosten.

Unter dem Mikroskop sehen die Krankenhauskeime gar nicht so furchterregend aus – sie ähneln eher rosa Ohrstöpseln, nur dass sie oben und unten rund sind, leicht gebogen, mit Schuppen und Haaren. Ihr Name lautet „Pseudomonas aeruginosa“. Paul Higgins vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung kennt einige resistente Krankenhauskeime. Doch dieser habe es in sich, so der Wissenschaftler: „Das ist ein ganz, ganz gefährliches Bakterium.“

GRÜNTEE WIRKT IN KOMBINATION MIT ANTIBIOTIKUM

Laut Robert-Koch-Institut sind derzeit fünf Bakterienarten besonders gefährlich. Higgins und seine Kollegen wählten „Pseudomonas aeruginosa“ und konfrontierten es mit einem Bestandteil des Grünen Tees, mit „Epigallocatechin“. Dieser Wirkstoff schien geeignet, um Krankenhauskeime in Zaum zu halten. Forscher der Kölner Universität nahmen ihn daraufhin genauer unter die Lupe.

Wie sich zeigte, kann der Grüntee-Wirkstoff allein nicht viel ausrichten. Nur in Kombination mit einem Antibiotikum schwingt er sich zu Höchstleistung auf und schafft es sogar, die gefürchteten Ohrstöpsel-förmigen Bakterien in Zaum zu halten. Higgins erklärt, wie das funktioniert: „Ein Bakterium ist wie ein Mensch mit einer Regenjacke: Es regnet und regnet, aber du bis trocken.“

TESTS MIT MOTTENLARVEN ZEIGEN, DASS ES FUNKTIONIERT

Nichts dringt zu den Bakterien vor, auch kein Antibiotikum, um es zu vernichten – die Regenjacke schützt es. Nun kommt der Wirkstoff des Grünen Tees ins Spiel. Er macht die Regenjacke, also die Hülle des Bakteriums, durchlässig und gibt dem Antibiotikum den Weg frei.

Dass das funktioniert, haben die Forscher bereits an Larven einer Motte untersucht. Sie infizierten sie mit dem Bakterium und testeten dann, wie sie reagieren – zuerst auf Wasser, dann allein auf das Antibiotikum und schließlich auf die Wirkstoffkombination mit dem Grünen Tee. Das Ergebnis war eindeutig: „Mit dem Antibiotikum allein überlebten über 60 Prozent der Larven, mit dem Wasser null Prozent und mit der Kombination mit Grünem Tee 93 Prozent“, fasst Higgins zusammen.

ZIEL SIND TABLETTEN MIT GRÜNTEE ALS WIRKSTOFF

Die Tablette mit Grünteebestandteilen und einem Antibiotikum wird es allerdings nicht so schnell geben. Denn der Wirkstoff des Tees geht nicht über den Magen ins Blut. Er könnte als Creme auf die Haut aufgetragen werden oder mittels Spritze direkt ins Blut gelangen. Die Tablette ist aber dennoch ein Ziel, für dessen Erreichen noch mehrere Studien nötig sind.

Quelle: https://www.mdr.de/wissen/studie-gruener-tee-wirkt-gegen-multiresistente-keime-100.html

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Mit Grünem Tee gegen Antibiotika-Resistenzen?

Eine gesundheitsfördernde Wirkung wird dem grünen Tee schon lange nachgesagt. Forscher entdeckten jetzt eine Substanz im grünen Tee, die das Wachstum von gefährlichen Krankenhaus-Bakterien hemmt.
Grüner Tee schmeckt nicht nur gut, er entspannt auch, senkt den Blutdruck, regt den Stoffwechsel und Kreislauf an und unterstützt das Immunsystem. Er soll beim Abnehmen und Entgiften helfen, die Verdauung anregen und den Cholesterinspiegel senken.

In Ostasien wird Grüner Tee seit jeher als Wundermittel gepriesen, das bei vielen Krankheiten helfen bzw. vor vielen Krankheiten schützen soll. Seit über 5000 Jahren gilt die Camilla Sinensis, deren Blätter zu dieser Teesorte verarbeitet werden, als Heilpflanze.

Dass Grüner Tee aber im Kampf gegen Antibiotika-resistente Bakterien helfen kann, ist eine neue Erkenntnis von Forschern des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) an der Uniklinik Köln und von Wissenschaftlern der University of Surrey. Die Forscher haben ein natürliches Antioxidans im Tee entdeckt, das multiresistente Pseudomonas aeruginosa-Bakterien angreifbarer machte. Veröffentlicht wurde die Untersuchung im Journal of Medical Microbiology.

Die Substanz im Grünen Tee heißt Epigallocatechin (EGCG) und sie konnte die Aktivität eines Antibiotikums – Aztreonam – gegen den in Krankenhäusern gefürchteten Erreger Pseudomonas aeruginosa wiederherstellen und so dessen Wachstum hemmen.
Das P. aeruginosa kann schwere Lungeninfektionen sowie Blutvergiftungen hervorrufen und wird häufig mit Aztreonam behandelt, wenn andere Antibiotika nicht mehr helfen. Durch zunehmende Resistenzen gegenüber Aztreonam kann die Behandlung des Bakteriums aber schwierig werden.

„Wir konnten zeigen, dass Aztreonam die Bakterienvermehrung stärker hemmte, wenn EGCG mit im Kulturmedium enthalten war“, so Prof. Harald Seifert, DZIF-Wissenschaftler an der Uniklinik Köln. Die Substanz aus dem Tee konnte demnach die Empfindlichkeit der Bakterien für das Antibiotikum wiederherstellen. Dieser synergistische Effekt wurde auch in vivo bestätigt, also am lebenden Objekt. Dafür wurden Wachsmottenlarven mit dem Antibiotikum – mal mit und mal ohne das EGCG – behandelt.

Die toxische Wirkung von EGCG erwies sich sowohl in Versuchen mit Hautzellen als auch in den Larven als gering, was für einen möglichen klinischen Einsatz in der Zukunft entscheidend sein kann. Der Wirkmechanismus ist aber noch nicht abschließend geklärt. Eine Weiterentwicklung dieser alternativen Wirksubstanz bis hin zu klinischen Studien ist geplant.

Schutz vor Herzkreislauferkrankungen

2018 hatten Forscher der Universitäten Lancaster und Leeds herausgefunden, dass ein im Grünen Tee vorhandener Stoff mit Namen Epigallocatechin-3-gallat (EGCG) vor Arteriosklerose schützen kann. Arteriosklerose ist die häufigste Ursache von Herzinfarkten und Schlaganfällen. Bei einer Arteriosklerose bilden sich in den Gefäßen Ablagerungen, die den Blutfluss einschränken und das Risiko für Herzkreislauferkrankungen erhöhen.

Zusammen mit dem Medikament Heparin kann EGCG ein Protein abbauen, das auf den Ablagerungen sitzt und die Blutgefäße somit noch mehr verstopft. Heparin und EGCG können so die Blutgefäße von den gefährlichen Ablagerungen befreien. Auf Grundlage dieser Ergebnisse versuchen die britischen Forscher nun, neue Medikamente gegen Herzkreislauferkrankungen zu entwickeln.
EGCG und Alzheimer

2017 hatte der Molekularbiologe Erich Wanker herausgefunden, dass das Epogallocatechin-3-gallat (EGCG) im Grünen Tee auch gegen Alzheimer eine gewisse Wirkstoff zeigen könnte. Im Labor hatte Wanker das EGCG in lebende, tierische Zellen gegeben. Daraufhin lösten sich die Eiweiße in den Zellen auf.

Wenn Alzheimer tatsächlich dadurch entsteht, dass Eiweiße in den Nervenzellen des Gehirn verklumpen und so die Zelle zerstören, könnte eine Auflösung der Proteinbündel ein vielversprechender Ansatzpunkt zur Behandlung von Alzheimer sein. Dazu aber müsste das EGCG direkt ins Gehirn gelangen. Bislang hat der Versuch nur unter Laborbedingungen unter dem Mikroskop funktioniert.

Quelle: https://www.dw.com/de/mit-gr%C3%BCnem-tee-gegen-antibiotika-resistenzen/a-50562411

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Warum viele auf grünen Tee schwören

Ob als Getränk oder als Inhaltsstoff in Cremes, Reinigungsmitteln und Shampoo: Grüner Tee enthält Studien zufolge viele gesundheitsfördernde Substanzen. Doch was bewirken die eigentlich?

Als Getränk ist seine wohltuende Wirkung schon lange bekannt. Zahlreiche Studien belegen zudem eine Reihe von gesundheitsfördernden Aspekten. Demnach enthält grüner Tee, bei dem die Blätter nicht fermentiert, sondern nur an der Luft getrocknet werden, viele gesundheitsfördernde Stoffe wie beispielsweise Vitamin C – was unter anderem Erkältungen vorbeugt.

Laut einer groß angelegten Studie aus Japan soll der regelmäßige Konsum von grünem Tee sogar das Risiko eines Schlaganfalls mindern. Teilnehmer, die zwei bis drei Tassen grünen Tee täglich tranken, hatten eine 14 Prozent niedrigere Schlaganfall-Risikoquote als Teilnehmer, die selten, oder nie grünen Tee zu sich nahmen. In welcher Weise die im grünen Tee enthaltenen Substanzen ihre positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System entfalten, muss noch genauer erforscht werden.

Eine weitere japanische Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass bei Menschen, die viel grünen Tee trinken, die Anzahl der Darmpolypen zurückging. Dieses Ergebnis kann jedoch nicht unbedingt auf Europa übertragen werden, weil es die Menschen in Asien gewohnt sind, sehr viel grünen Tee zu trinken. Außerdem soll grüner Tee die Aufnahme von Fetten aus der Nahrung hemmen, hauptverantwortlich dafür sind vermutlich Gerbstoffe und Saponine. Eine Untersuchung der Oklahoma State University bestätigt die cholesterinsenkende Wirkung von Grüntee auch bei Patienten, die bereits an Fettstoffwechselstörungen leiden.

Grünteesubstanzen in Kosmetikprodukten

Und was von innen funktioniert, funktioniert auch von außen, behaupten zumindest Dermatologen: Grüner Tee ist mittlerweile auch Inhaltsstoff von vielen Kosmetikprodukten. Als eine „In-Substanz“ bezeichnet ihn Christiane Bayerl, die Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie der HSK Wiesbaden ist. Genauer gesagt handelt es sich dabei um ein Extrakt aus den grünen Blättern des Teebaums. Dieses Extrakt wirkt antioxidativ, was der Haut hilft, sich zu schützen und regelmäßig zu erneuern.

„Grüner Tee ist ein gut erforschter und etablierter Radikalfänger“, so Bayerl. Das macht ihn zu einem guten Inhaltsstoff für die Gesichtspflege. Sie empfiehlt daher, Produkte mit grünem Tee vor allem nach dem Sonnenbad einzusetzen, wegen dieser speziellen Wirkungsweise.

Das Chlorophyll der Pflanze wirke außerdem hauterfrischend, sagt Alexandra Kessler-Kiehn, Dozentin an der Berufsfachschule für Kosmetik Norkauer in München. Und sein Koffein entwässere, was wiederum die Haut strafft.
Weiteres Plus: Da der Tee einen hohen Gerbstoffgehalt hat, wird das Koffein nicht auf einmal abgegeben, sondern für einige Stunden kontinuierlich. „Grüner Tee enthält, anders als schwarzer Tee, noch alle seine Wirkstoffe, da die Blätter nicht fermentiert wurden“, fügt Birgit Huber vom Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) hinzu.

„Ein Inhaltsstoff, den wir in der Medizin schätzen, ist Epigallocatechin-3-Gallat“, sagt Bayerl. Das sei vor allem interessant, wenn der Tee getrunken wird. Dann beeinflusse er etwa kardiovaskuläre Erkrankungen positiv.

Mittel bei Akne und Kontaktekzemen

Für die Haut ist neben der antioxidativen Wirkung auch die antientzündliche von Bedeutung: So könne grüner Tee womöglich bei Kontaktekzemen helfen oder als Mittel gegen Akne. Allerdings sei das noch nicht ausreichend getestet. Als Inhaltsstoff sieht Bayerl den Tee als unbedenklich an. Vor allem in seiner Standardfunktion in einer Anti-Aging-Creme sei er gut überprüft. „Grüner Tee ist nicht dafür bekannt, dass er ein hohes Allergiepotenzial besitzt“, fügt Huber hinzu.

Aber natürlich kann ein Produkt auch andere Konservierungsstoffe enthalten, auf die manche Menschen allergisch reagieren. „Das liegt aber nicht an dem Wirkstoff grüner Tee“, ergänzt Kessler-Kiehn. Gerade wegen der Zusatzstoffe ist es aber immer sinnvoll, ein neues Kosmetikprodukt zuerst an einer kleinen Stelle auszuprobieren. Wer es gut verträgt, kann es im Anschluss dann großflächiger anwenden.

„Grundsätzlich eignen sich Kosmetika mit grünem Tee für alle Hauttypen“, erklärt Huber. Aber besonders bei anspruchsvoller und empfindlicher Haut entfalten Pflegeprodukte damit eine erneuernde und beruhigende Wirkung.

Kühle Beutel lindern geschwollene Augen

Weil viele grünen Tee ohnehin im Küchenschrank stehen haben, ergeben sich auch einige Möglichkeiten, ein eigenes Pflegeprodukt daraus zu machen. Kessler-Kiehn schlägt vor, den Beutel – wenn er abgekühlt ist – als Packung auf geschwollene Augen zu legen. Oder man gießt den Beutel zunächst mit Wasser auf und schüttet dieses über Leinsamen. „Das geliert“, erklärt Kessler-Kiehn. Ausgekühlt kann die Mischung als Maske auf die Haut. „Das wirkt kühlend und beruhigend.“

Die Kosmetikerin rät aber dazu, auf Bioprodukte zu setzen. Denn je höherwertiger der Tee, desto geringer sei er belastet und umso besser könnten die Wirkstoffe ihre Arbeit tun.

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Wirkstoff aus dem grünen Tee zur Endometriose- und Myomtherapie

Die Endometriose und der Uterus myomatosus sind die häufigsten gutartigen Erkrankungen der Frau. Ein möglicher kostengünstiger und nebenwirkungsarmer Therapieansatz für diese beiden Erkrankungen könnte der Einsatz von Epigallocatechin-3-Gallate (EGCG) sein, dem Hauptwirkstoff des grünen Tees.

Epigallocatechin-3-Gallat wird intensiv untersucht. Die Substanz verfügt über zahlreiche interessante Wirkmechanismen, wie z.B. Hemmung des Zellzyklus, Antioxidanz, Apoptoseinduktion, Antiinflammation, Antiproliferation, Angiogenesemodulation, Metastasierungshemmung (über MMP, TIMP-2, Vimentin), Beeinflussung der Expression und Funktion von Wachstums- und Transkriptionsfaktoren sowie von verschiedenen Proteinkinasen [15-17].

Der Einsatz des als Nahrungsergänzungsmittel in Deutschland freiverkäuflichen EGCG bei Endometriose muss in klinischen Studien weiter untersucht werden, wie dies auch bei anderen komplementären Behandlungsformen geschieht [27]. Sollten sich die beschriebenen Befunde beim symptomatischen Uterus myomatosus in größeren Studien reproduzieren lassen, so wäre der Einsatz von EGCG therapeutisch, aber auch i.S. der Chemoprävention [28] sicher, effektiv und kostengünstig sowie für eine breite Bevölkerung (z.B. in der zweiten und dritten Welt) erhältlich.

Das EGCG kann derzeit in freiverkäuflichen Kapseln verabreicht werden, um
die entsprechenden Wirkspiegel zu gewährleisten, die mit dem Genuss von grünem Tee leider nicht zu erreichen sind.

Quelle: https://www.natum.de/files/natum_gruener_tee_proof.pdf

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Grüner Tee für HPV

Grüner Tee, hergestellt aus den Blättern der Pflanze Camellia sinensis, ist weltweit bekannt für seine heilenden Eigenschaften. Die Forschung hat gezeigt, dass grüner Tee das Wachstum von Krebszellen hemmt, den Cholesterinspiegel senkt, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützt, den Fettstoffwechsel erhöht, die Symptome der rheumatoiden Arthritis reduziert, abnormale Blutgerinnselbildung verhindert, antibakterielle Eigenschaften hat und die Immunfunktion unterstützt.

Die meisten gesundheitlichen Vorteile von grünem Tee lassen sich auf die Polyphenole oder Flavonoide in den Pflanzenblättern zurückführen, von denen die meisten Katechine sind. Von diesen starken Antioxidantien wurde Epigallocatechin-3-gallate (EGCG) als die am weitesten verbreitete und therapeutischste Komponente des grünen Tees identifiziert, ebenso wie als die am besten untersuchte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Beweise einen positiven synergistischen Effekt gezeigt haben, wenn mehrere Catechine zusammenwirken.1

Aktuelle Forschungen haben den Einsatz von Grüntee-Extrakten zur Behandlung von externen Genitalwarzen untersucht, die durch das humane Papillomavirus (HPV) verursacht werden. Das erste von der US-amerikanischen FDA zugelassene pflanzliche Arzneimittel, Sinecatechins 10 Prozent Salbe (Veregen), enthält mehr als 85 Prozent Katechine, von denen die meisten EGCG sind. Obwohl die genauen Wirkungsmechanismen der Behandlung unklar sind, reinigt der Extrakt effektiv das Vorhandensein von Warzen, stoppt die Ausbreitung des Virus und reduziert die Wahrscheinlichkeit eines Wiederauftretens für viele Patienten. Diese botanisch basierte, patientenapplizierte Alternative scheint eine sichere, effektive und minimal-invasive Option für diejenigen zu sein, die die Krankheit in der Privatsphäre und im Komfort ihres eigenen Hauses behandeln wollen.2

HPV wird am häufigsten durch sexuelle Aktivität verbreitet, kann aber auch durch nicht-sexuellen Haut-zu-Haut-Kontakt mit einem infizierten Bereich des Körpers verbreitet werden.3 Risikoschwache Stämme des Virus können hochansteckende Genitalwarzen verursachen, die zur Ausbreitung der Krankheit beitragen, und hochriskante Stämme können ein abnormales Zellwachstum am Muttermund verursachen. In den meisten Fällen geht HPV ohne Behandlung weg und die Zellen kehren zur Normalität zurück, aber wenn das Virus bleibt, kann es zu Gebärmutterhalskrebs führen.2 Gebärmutterhalskrebs steht derzeit an dritter Stelle der Häufigkeit sowohl für die Diagnose als auch für die Todesursache bei gynäkologischen Krebsarten in den Vereinigten Staaten und an vierzehnter Stelle für alle Krebsarten, die Frauen in den Vereinigten Staaten betreffen.3 Studien untersuchen derzeit die Wirksamkeit von EGCG und einem anderen Polyphenol des grünen Tees, Polyphenol E, hinsichtlich ihrer Fähigkeit, das Wachstum von Gebärmutterhalskrebszellen zu hemmen und/oder Krebszellen abzutöten; für endgültige Schlussfolgerungen ist jedoch mehr Forschung erforderlich.

Übersetzt aus dem Englischen: https://womeninbalance.org/2015/05/14/green-tea-for-hpv/?fbclid=IwAR0ua36vQfu6KI4JhAb-dG5xVk_AoGpFnq4ZH5ODd__FFGIKrzR-gMKmlfA

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Grüntee-Polyphenol als Basis für eine Kausaltherapie bei MSA

Der in Grüntee enthaltene Oligomer-Modulator Epigallocatechingallat (EGCG) zeigt einer Studie zufolge keine ausreichende klinische Wirksamkeit bei Patienten mit Multisystematrophie (MSA). Dennoch kann das Grüntee-Polyphenol die Atrophie der beteiligten Hirnareale senken.

Epidemiologische Daten geben Hinweise, dass der regelmäßige Verzehr von Grüntee das Erkrankungsrisiko einer Multisystematrophie (MSA) verringern kann. Eine entscheidende Rolle soll dabei das in Grüntee natürlich enthaltene Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG) spielen. Wissenschaftler untersuchten daraufhin, ob der Inhaltsstoff auch als kausaler Behandlungsansatz bei Patienten mit MSA in Frage kommt. In einer aktuellen PROMESA-Untersuchung (Progression rate of MSA under EGCG supplementation as anti-aggregation-approach) kann EGCG jedoch nicht vollständig überzeugen.

Zu diesem Ergebnis gelangt die aktuell im Fachmagazin The Lancet publizierte industrieunabhängige Studie [1]. Trotz des negativen klinischen Primärendpunkts gibt die Untersuchung Anlass zur Hoffnung. Das grundsätzliche Wirkprinzip von EGCG konnte bei MSA-Patienten tatsächlich nachgewiesen werden (sekundärer Endpunkt). Beteiligte Hirnregionen atrophierten unter dem Grüntee-Polyphenol erheblich weniger. Jedoch verhindern zuweilen schwere hepatotoxische Nebenwirkungen bei höherer Dosierung die klinische Wirksamkeit.

Grüntee-Studie bei Multisystematrophie (MSA)

MSA ist eine seltene neurodegenerative atypische Parkinson-Erkrankung, die durch die Aggregation von α-Synuclein in Oligodendrozyten und Neuronen gekennzeichnet ist. Sie gehört wie Parkinson zu den Synucleinopathien. Wissenschaftler um Professor Dr. Günter Höglinger, Leiter der Klinischen Forschung Translationale Neurodegeneration am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort München, untersuchten den Einfluss von EGCG auf den Krankheitsverlauf von MSA. In der Pathogenese von Synucleinopathien scheinen vor allem kleine krankheitsassoziierte Proteinaggregate, sogenannte Oligomere, neurotoxisch zu wirken. Hier rückt der in Grüntee enthaltene Oligomer-Modulator Epigallocatechingallat in den Fokus der Wissenschaftler.

Wirkweise EGCG

Epigallocatechingallat aus dem Grüntee blockiert in vitro die Oligomerbildung von α-Synuclein in der Zellkultur und reduziert die damit verbundene Toxizität. Zudem zeigen verschiedene Tiermodelle die Wirksamkeit von EGCG bei Parkinson. Möglicherweise ist dieses Wirkprinzip auch auf den Menschen übertragbar. Sollte EGCG den Verlauf der MSA tatsächlich modifizieren, wären die Forscher bei der Entwicklung einer wirksamen Therapie gegen Synucleinopathien einen großen Schritt weiter. Höglinger und Kollegen generierten Oligomer-Modulatoren, die speziell als Arzneimittel eingesetzt werden können. Insbesondere überzeugte dabei die sogenannte Substanz anle138b mit einer ausgezeichneten Bioverfügbarkeit im Hirngewebe.

PROMESA-Studie

Die PROMESA-Untersuchung wurde als randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte klinische Studie in zwölf deutschen Neurozentren durchgeführt. Daran beteiligt waren Kollegen mit großer klinischer MSA-Expertise aus der Charité in Berlin sowie aus Fachzentren in Beelitz-Heilstätten, Dresden, Düsseldorf, Kassel, Leipzig, Lübeck, Marburg, Tübingen und Ulm. Da es sich um eine industrieunabhängige Studie handelt, waren die finanziellen Ressourcen beschränkt und der Einsatz der Arbeitsgruppen umso beeindruckender. PROMESA ist die bislang weltweit zweitgrößte durch Wissenschaftler initiierte Studie mit MSA-Patienten.

Aufbau der Studie

Für die PROMESA-Studie wurden insgesamt 92 Probanden zugelassen. Alle Teilnehmer waren älter als 30 Jahre und erfüllten die Konsenskriterien für eine mögliche oder wahrscheinliche Multisystematrophie. 47 Probanden erhielten nach dem Zufallsprinzip 400 mg Epigallocatechingallat, 45 Placebo in Form von Mannitol. Die Teilnehmer beider Arme nahmen jeweils einmal täglich eine Hartgelatinekapsel für vier Wochen ein, dann eine Kapsel zweimal täglich für vier Wochen und weiter eine Kapsel dreimal täglich für 40 Wochen. Nach 48 Wochen durchliefen alle Patienten eine vierwöchige Auswaschphase. Als primärer Endpunkt wurde die Änderung der motorischen Untersuchungsergebnisse nach 52 Wochen festgelegt. Diese wurde anhand der Unified Multiple System Atrophy Rating Scale (UMSARS) bestimmt.

Auswertung der Studie

Nachdem vier Patienten in der Verumgruppe und zwei im Placeboarm verstarben und zwei Patienten in der EGCG-Gruppe die Behandlung wegen Hepatotoxizität abbrechen mussten, kam es zu folgenden Ergebnissen:

  1. EGCG zeigte keine Auswirkungen bezüglich des Fortschreitens einer MSA-Erkrankung. Der Beleg einer signifikanten verlaufsmodifizierenden Wirksamkeit von EGCG als Arzneimittel gegen MSA konnte somit nicht erbracht werden. Die Einnahme ist demnach auch nicht zu empfehlen.
  2. Insgesamt ist EGCG gut verträglich. Bei höher dosierter EGCG-Einnahme (mehr als 800 mg/Tag) kann die Einnahme jedoch mit hepatotoxischen Wirkungen assoziiert sein.
  3. Bei einigen Patienten war mittels Bildgebung eine bedeutsame Atrophiereduktion beteiligter Hirnareale nachweisbar. Somit könnten MRT-Befunde in zukünftigen Studien einen interessanten Biomarker abgeben.

Fazit

Selbst ohne den Nachweis einer signifikanten Wirkrelevanz von EGCG liefert PROMESA wichtige Daten zum Krankheitsverlauf von Patienten mit Multisystematrophie. MSA wird als Modellerkrankung betrachtet, da sie besonders gut geeignet ist, um verlaufsmodifizierende Arzneimittel auf ihre Wirksamkeit beim Menschen zu untersuchen. Die Ergebnisse sind auch auf Patienten mit Parkinson-Krankheiten übertragbar. Möglicherweise wurde mit dem in Grüntee enthaltenen Oligomer-Modulator ein kausaltherapeutischer Ansatz gefunden. Die bei einer kleinen Patientenklientel beobachtete Atrophiereduktion unter EGCG legt nahe, in Zukunft weitere Studien mit besser verträglichen Antiaggregativa durchzuführen.

Quelle: https://www.gelbe-liste.de/neurologie/gruentee-polyphenol-kausaltherapie-msa

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Grüner Tee und Amyloidose

Hier finden Sie aktuelle Informationen zum Thema „Grüner Tee und Amyloidose“. Vor einigen Jahren konnte durch die Arbeitsgruppe von Prof. E. Wanker am Max-Delbrück-Zentrum Berlin im Reagenzglas gezeigt werden, dass der Inhaltsstoff des grünen Tees EGCG (Epigallo-Catechin-Gallat) bei Erkrankungen des Gehirns in der Lage ist, die Bildung von Amyloidfibrillen zu reduzieren.

Seither hat sich ein großes Interesse entwickelt, EGCG bei systemischen Amyloidosen einzusetzen, um eventuell den Amyloidabbau zu fördern oder die Bildung zu reduzieren. Herr Prof. Werner Hunstein, der selbst an einer Leichtketten-Amyloidose erkrankt ist, konnte im Selbstversuch zeigen, dass der regelmäßige Genuß von grünem Tee bei ihm zu einer Verminderung der Herzwanddicke geführt hat.

In der Medizinischen Klinik wurde inzwischen eine klinische, Placebo-kontrollierte Studie zur EGCG-Behandlung bei Patienten mit systemischer Leichtketten-Amyloidose durchgeführt. Im Oktober 2016 wurde der letzte der 38 Patienten in die Studie eingeschlossen. Die ersten Studien-Ergebnisse zeigen, dass nach einjähriger Behandlung kein Unterschied zwischen beiden Behandlungsgruppen zu beobachten ist.

Quelle und Weiterführendes: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/interdisziplinaere-zentren/amyloidose-zentrum/fuer-patienten/gruener-tee-und-amyloidose/

 

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Polyphenole aus Grüntee und Äpfel bekämpfen Krebs

Äpfel und Grüntee weisen auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten auf. Und doch gibt es sie: Beide enthalten hochwirksame Polyphenole. Vielleicht wird die Heilkraft dieser Lebensmittel deshalb seit Jahrtausenden so geschätzt. Denn Polyphenole aus Äpfeln und Grüntee können – wenn die beiden Lebensmittel regelmässig und in ausreichenden Mengen verzehrt werden – die unterschiedlichsten chronischen Krankheiten im Keim ersticken. Eine aktuelle Studie hat nun erstmals gezeigt, wie Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln Krebs bekämpfen.

Polyphenole gegen Krebs und andere chronische Krankheiten

Polyphenole sind das Geheimnis gesunder Ernährung – einer Ernährung, die vor chronischen Krankheiten schützt. Denn ob Herz-Kreislauf-ErkrankungenDiabetes, Krebs oder Demenz: Weltweit leiden immer mehr Menschen an chronischen Erkrankungen. In Deutschland sind bereits zwei von fünf Menschen betroffen und in der Schweiz wird heute jede fünfte Person wegen einer chronischen Krankheit ärztlich behandelt – Tendenz steigend. Zu den Ursachen zählen insbesondere ungesunde Ernährung, StressBewegungsmangel und Umweltgifte.

Umgekehrt kann eine gesunde Ernährung mit Lebensmitteln, die reichlich Polyphenole enthalten, die so genannten Zivilisationskrankheiten abwehren. Forscher vom Institute of Food Research (IFR) in Grossbritannien haben aber erst kürzlich herausgefunden, wie die Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln wirken.

Polyphenole in Grüntee und Äpfeln machen gesund!

Polyphenole sind in den meisten Pflanzen vorhanden, auch in ganz alltäglichen Lebensmitteln wie Grüntee und Äpfeln. Im Grüntee findet sich beispielsweise das Polyphenol Epigallocatechingallat (EGCG) und im Apfel das Polyphenol namens Procyanidin. Polyphenole schützen vor freien Radikalen, regulieren den Blutdruck, hemmen Entzündungen, beugen Krebs vor und wirken sich somit auf vielfältige Weise äusserst positiv auf die Gesundheit aus.

Dr. Paul Kroon und seinem Team ist es nun anhand einer Studie gelungen, den Wirkmechanismus der Polyphenole besser zu verstehen. Die Forscher haben menschliche Blutgefässe untersucht und dabei entdeckt, dass Polyphenole im grünen Tee und in Äpfeln ein wichtiges Signalmolekül blockieren, das den komplizierten Namen „Vascular Endothelial Growth Factor“ (kurz VEGF) trägt. VEGF erfüllt viele unterschiedliche Aufgaben. Dazu zählt beispielsweise auch die Bildung neuer Blutgefässe.

Wie Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln Krebs bekämpfen

Eine erhöhte Konzentration des VEGF kann auf die Gesundheit aber einen sehr negativen Effekt haben, da dadurch z. B. die Gefässverkalkung gefördert und das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten gesteigert wird. Zudem spielt das Signalmolekül eine entscheidende Rolle beim Wachstum und der Ausbreitung von Tumorzellen. Denn Tumore wollen schliesslich versorgt werden, wozu sie die Bildung eigener Blutgefässe anregen, über die sie sich mit Nährstoffen versorgen können.

VEGF kann Tumoren nun bei eben dieser Blutgefässbildung helfen. Krebs ist jedoch umso schwerer besiegbar, je besser er mit Blutgefässen ausgestattet ist. Die Studie von Dr. Paul Kroon hat nun gezeigt, dass sich Polyphenole direkt an das VEGF-Molekül binden und dabei dessen Aktivität hemmen. Somit konnte zum ersten Mal bewiesen werden, wie konkret gesunde Lebensmittel, die Polyphenole enthalten, Krebs verhindern oder bekämpfen können.

Schon eine kleine Dosis Polyphenole wirkt!

Des Weiteren hat das Forscherteam festgestellt, dass bereits relativ niedrige Polyphenol-Konzentrationen ausreichen, um das VEGF zu stoppen. Wer also regelmässig polyphenolreiche Lebensmittel wie Äpfel, Aroniabeeren oder Trauben isst und GrünteeZistrosentee oder Kakao trinkt und gleichzeitig ungesunde Nahrungsmittel meidet, kann viel dazu beitragen, sich vor Zivilisationskrankheiten zu schützen.

Polyphenole sind nicht die einzige Waffe gesunder Lebensmittel. Wie Äpfel beispielsweise aufgrund ihrer Oligosaccharide in Verbindung mit apfeleigenen Enzymen Darmkrebs bekämpfen können, haben wir hier bereits beschrieben: Äpfel gegen Darmkrebs. Denken Sie daran, dass biologisch angebautes Obst und Gemüse zwischen 18 und 69 Prozent mehr Polyphenole enthält als konventionelle Ware!

Quelle: https://www.zentrum-der-gesundheit.de/polyphenole-ia.html

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Wie Polyphenole gegen Krebs wirken: Teil 1

Sekundäre Pflanzeninhaltstoffe oder kurz Phytonährstoffe sind natürliche Substanzen pflanzlicher Herkunft mit wichtigen Aufgaben: Sie schützen die Pflanze vor Insekten, Krankheiten, Trockenheitsstress, ultraviolettem Licht und Verunreinigungen. Die meistbekannten Phytonährstoffe sind Polyphenole, Carotinoide, Flavonoide, Catechine und Isoflavone.

Es gibt eine Reihe Unterklassifizierungen, darunter etwa die Lignane, Phenolsäuren und Indole. Flavone kommen in Kräutern und Gemüse wie Petersilie und Sellerie vor, Flavone in Tomaten oder auch in Zitrusfrüchten. Catechine gibt es in Obst, wie roten Weintrauben, aber auch in Grünem Tee oder der Kakaobohne. Lignane sind in verschiedenen Hülsenfrüchten, in Getreide, Vollkorn und Leinsamen zu finden. Doch schützen Phytonährstoffe die Pflanzen nicht nur gegen unterschiedliche Krankheitserreger und vor UV-Licht. Polyphenole sind auch wirksame Antioxidantien und hemmen Entzündungen.

Bis in die jüngste Zeit wurden Phytonährstoffe als unbedeutend für den Menschen betrachtet. Heute wissen wir jedoch, dass sie für die Aufrechterhaltung des menschlichen Lebens sehr wohl notwendig sind. Die meisten unter ihnen zeigen krebshemmende Eigenschaften. Allerdings hängt die Menge der tatsächlich im menschlichen Körper wirksamen Polyphenole von ihrer Bioverfügbarkeit ab, also wie viel von der jeweiligen Verbindung über die Verdauung aufgenommen und dann verstoffwechselt wird. Gewöhnlich reicht die allein über die Nahrung aufgenommene Menge nicht aus, um einen Schutzeffekt zu erzielen.

Viele Studien konzentrieren sich auf einzelne Polyphenole, um deren biologische Wirkungsweisen im menschlichen Organismus zu verstehen. Hingegen beruht der gesundheitliche Nutzen dieser Verbindungen auf zellulärer Ebene gerade in ihrem Zusammenwirken untereinander sowie mit anderen Mikronährstoffen.

Dieser Newsletter richtet den Schwerpunkt auf einige der wichtigsten und bestuntersuchten Polyphenole und darauf, welche Funktionen sie im Körper ausüben.

Catechine kommen in Grüntee vor, der mehrere Polyphenole enthält, darunter auch Epigallo-Catechin-Gallat (EGCG). EGCG besitzt die höchsten antioxidativen und krebshemmenden Eigenschaften. Diesem Catechin sind in Bezug auf Krebs die meisten Studien gewidmet. Belegt ist, dass EGCG das Krebszellwachstum unterbinden kann, indem die entsprechenden Anti-Krebs-Gene (z.B. p53 und Bax) aktiviert werden. Dadurch wird die Apoptose initiiert und verschiedene andere biologische Prozesse in Gang gesetzt, die vor Krebs schützen.

Werden EGCG oder andere Polyphenole jedoch isoliert eingesetzt, benötigen sie, über den Verdauungsweg aufgenommen, praktisch immer eine höhere Konzentration. Dabei nimmt ihre Bioverfügbarkeit graduell ab, so dass als bioaktive Verbindung viel weniger im Blut und im Gewebe ankommt, als notwendig ist. In unseren in vivo- und in vitro-Studien haben wir gezeigt, dass die Bioverfügbarkeit von Polyphenolen ansteigt, wenn sie in Synergie zusammenwirken. Im zweiten Teil beleuchten wir diesen Zusammenhang eingehender.

Quelle: https://www.dr-rath-foundation.org/2018/05/the-anticancer-effects-of-polyphenols-part-1/?lang=de

 

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